„Nie gut genug zu sein“ – Das fühlt sich grundsätzlich nicht besonders schön an. Gleichzeitig setzt es dich und andere Menschen unter Druck und hält sie in Bewegung, kann sie aber auch oft direkt in einen Burn-Out schicken.
Denn wer sich ständig selbst antreibt, der übersieht häufig, dass Menschen ziel-, druck- und stressfreie Zeiten zum Aufladen brauchen.

Viele Menschen, die an sogennanter „Aufschieberitis“ leiden, haben übersteigerte und oft unrealistische Erwartungen an sich selbst.
Sie gehen schon bevor sie mit etwas begonnen haben davon aus, dass es nicht gut genug sein wird, wenn sie etwas erledigen werden.
Ihre Konsequenz daraus:
Um Enttäuschungen zu vermeiden, fangen sie dann gar nicht erst damit an.

Oft gibt einem aber auch der Lebenspartner/Chef/Eltern/ soziale Umfeld das Gefühl, dass das was man tut oder leistet nie genug ist.
Menschen sind soziale beziehungsorientiert Lebewesen und geben etwas auf Meinungen ihrer Mitmenschen. Ein Mensch mit einem geringen Selbstwert, wird oft verletzt, wenn ihm/ihr ihnen Dritte ständig vermitteln, dass es nicht reicht, was er/sie tut.
Das ist selbst dann der Fall, auch wenn das weniger mit dem Verhalten desjenigen selbst tun hat, sondern eher mit einer übersteigerten Erwartungshaltung beim Chef/Kollegen oder beim Partner.

Foto: Rawpixel
Dabei sollte man unbedingt beachten:
Oft haben andere Menschen, Chefs, Lebenspartner aber auch zu hohe Erwartungen an sich selbst, d.h. sie sind sich selbst nicht genug und übertragen dieses Gefühl auf ihre Umwelt und geben ihren inneren Druck an ihre Mitarbeiter weiter.

Ein Weg mit diesem Gefühl des Nicht-Genügens umzugehen:
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Prüfe doch mal die Erwartungen, die du an dich selbst hast.
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Am besten setzt du dich hin und schreibst auf,welche Ansprüche du an dich selbst stellst/hast.
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Wie genau müssten diese sein, damit du das Gefühl hättest, dass es reicht und bzw. dass Sie genug sind?
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Sortiere die Ansprüche von Dritten an dich (vom Chef, Lebenspartner, den Eltern etc.) und deine eigenen Ansprüche an dich auseinander.
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Welche sind deine wirklichen Ansprüche an dich selbst?
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Welche hast du von Dritten übernommen?
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Schau, ob Ihre Erwartungen an dich selbst realistisch sind.
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Frage auch vertraute Menschen, ob sie nicht vielleicht zu viel von sich oder von dir erwarten.
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Überlege, wo es ihr Leben tatsächlich besser und schöner machen würde, wenn du in diesem Bereich wachsen und dazulernen würdest, also dich anpassen würdest an die Ansprüche anderer.

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Gibt es Bereiche, in denen du etwas tust und das Gefühl hast, darin gut genug zu sein? Oder auch Bereiche, die dir nicht wichtig sind und ob du darin auch gut genug bist?
Welche sind es? Schreibe sie auf und ein Beispiel dazu.
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Was ist in diesen Fällen anders als in den Fällen, in denen du dich für „nicht gut genug“ fühlst?
Frage dich doch mal abschliessend:
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Was würdest du gerne statt dem Gefühl nicht gut genug zu sein gerne über dich denken und fühlen.
Eigentlich kannst das ja schon, so zu denken und zu fühlen.
Denn: es gibt bei dir bestimmt mindestens einen Bereich, in dem du dich als gut genug fühlst oder „wo“ es dir gänzlich unwichtig ist, gut genug zu sein.

Oft entsteht das Gefühl „Es ist nicht genug“ tatsächlich aus einem Defizit im eigenen Verhalten heraus.
Überlege vielleicht auch, ob du am falschen Ort/Berufsfeld bist, an einem Ort, der nicht gut zu deinen Fähigkeiten, Stärken und Vorzügen passt.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du ein kommunikationstarker, menschenorientierter Typ bist und in einem technischen Beruf arbeitest oder wenn du im Verkauf jobbst, aber sehr schüchtern bist.
Am „falschen Ort“ wirst du wohl oft kämpfen müssen und doch nie die Chance haben, genug zu sein.

Foto: Jeremy Beck
Der Weg heraus aus einem übersteigerten Gefühl, dass du nie genug bist, führt wie oft über die Achtsamkeit.
Über die Achtsamkeit mit dir selbst. Über Achtsamkeit mit dem, was um dich passiert und was das in dir selbst an Gedanken und Gefühlen auslöst.
Genauso wichtig ist Achtsamkeit mit den eigenen Bedürfnissen.
Denn je achtsamer du mit dir selbst umgehst, desto eher kannst du das Gefühl, dass es nicht genug ist, schon beim denken verändern und so geschickt für dich nutze, ohne dich dann noch schlecht zu fühlen.

Ich hoffe, der Artikel konnte dir ein bißchen weiterhelfen.
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