Herzlich Willkommen,
falls Sie auf der Suche sind nach mehr Freude, Entspannung, Gelassenheit, Verbindung, Stabilität und Sicherheit in sich selbst und in der Partnerschaft, dann schauen Sie sich ruhig weiter um. Es kann sich sehr lohnen.
Ich hab mich schon seit Jahren darauf spezialisiert, Menschen aller Altersklassen in herausfordernden oder schwierigen Lebenssituationen zur Seite zu stehen und zu helfen – in Einzelsitzungen oder als Paar.
Mit den effektivsten Methoden der modernen Psychologie und mit der nötigen Klarheit und Grad an Einfühlungsvermögen, die mein Gegenüber braucht, um möglichst bald den Boden unter den Füssen wieder spüren zu können und sich freier und entspannter zu fühlen.
Es ist die Regel, dass man schon nach wenigen Sitzungen deutliche Verbesserungen und Fortschritte bemerken kann – entlang der Ziele, die vorher festgelegt worden sind. Sie können sich vorstellen, was es bedeutet, sich nicht mehr ausgeliefert und hilflos zu fühlen – und es auch nicht mehr zu sein. Ich freue mich darauf, das auch bei Ihnen zu sehen und zu spüren!
Effektive Methoden
Die Methoden, mit denen ich hauptsächlich arbeite, sind:
EMDR, Hypnose, geführte Meditationen und Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen.
EMDR zum Beispiel ist das Supertool im Bereich der Auflösung und Behandlung von Traumata/Ängsten und Blockaden. Die Statistik liefert einen fast schon garantierten Erfolg, denn nach nur 3 EMDR-Sitzungen ist die Belastung bezüglich eines Themas in 90% aller Fälle kaum noch spürbar. Ich kenne bislang keine bessere Behandlungsstatistik zum Thema “Traumata, Phobien und Ängste”.
EMDR wird vielfach aber auch bei Depressionen, Phobien und Panikstörungen, Angstattacken, Trauer, Tinnitus, Zahnarztangst und in vielen weiteren Gebieten eingesetzt.
Hypnose hilft tiefgreifend Ressourcen aufzubauen oder wieder zu entdecken, um möglichst sanft und gründlich die Veränderung durchführen zu können. Man wird dabei in Trance geleitet, hat aber zu jedem Zeitpunkt komplett die Kontrolle. Hypnose und geführte Meditationen finden in sehr vielen Gebieten Anwendung und sind hocheffektiv, nicht nur bei der Kontrolle von ungesunden Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder im Umgang mit Essgewohnheiten.
Alle Methoden können aber auch ausschließlich dazu benutzt werden, um wieder zu gewohnter Kraft zu kommen, Ressourcen wie Leichtigkeit und Lebensfreude erneut zu spüren, und auch um mit mehr Vertrauen und Sicherheit durch das Leben zu gehen.
Was zeichnet mich und meine Arbeit aus?
Neben den erwähnten Methoden beschreiben meine Klienten mich oft als klar, offen und nicht urteilend. Sie beschreiben die Atmosphäre bei den Sitzungen als frei, intensiv und entlastend. Es wird auch viel gelacht und geübt.
Ich bin davon überzeugt, dass es dem Klienten entscheidend hilft, die richtigen Fragen gestellt zu bekommen und geeignete Hilfe bei der Antwortfindung zu erhalten.
Daneben schaue ich nach den geeigneten Ressourcen, um nötige Veränderungen möglichst sanft und positiv zu gestalten. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und auch darum, aus der Sicherheit heraus zu agieren. So wächst man beständig und hat Freude dran.
Daneben erhält jeder meiner Klienten auf ihn zugeschnittene alltagstaugliche Tools beigebracht, um zukünftige Themen auch ganz selbstständig angehen zu können: Atemübungen, Übungen zum Stressabbau, Mentale Übungen und vieles mehr.
Hilfe zur Selbsthilfe ist ein Grundfeiler meiner Philosophie. Freude, Lebensnähe und Effektivität sind weitere.
Kontakt
Falls Sie es sich vorstellen können oder weitere Fragen haben, so können Sie mich gerne kontaktieren über die Karte, die Ihnen Fr. Dr. Kierstein gegeben hat oder über die folgende Nummer:
Null 157 Sieben 3454 Drei 32 (so geschrieben um Spam zu vermeiden)
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen! Am besten persönlich in Mainz Gonsenheim ! Die erste halbe Stunde ist kostenlos beim Erstgespräch.
Zwischen Elefanten, Löwen, Krokodil – und doch nicht in Afrika!
Der letzte Teil meiner Reise in Griechenland findet im Westen und Südwesten Kretas statt. Die lange Gutwetterphase bis in den November hinein erscheint mir optimal, um Sommerseminare auch außerhalb der Hauptsaison anbieten zu können. Daneben interessiert mich auch die Frage, ob ein ganzjähriges Leben auf Kreta vorstellbar wäre.
Im letzten Reisebericht (siehe im Blog – Stichwort Chania) habe ich schon angedeutet, wie sehr mir Chania gefällt, habe aber auch die Probleme geschildert, die eine Auswanderung mit sich bringen würde. Wie werde ich das ganzen mit ein bißchen Abstand sehen? Und: Finde ich einen Ort, der mir optimal für Seminare erscheint.
Der Strand von Falasarna enttäuscht mich
Nach einem Abstecher zum berühmten und überfüllten Strand von Balos Beach, der außer schöne Bilder für die Galerie keine inneren Spuren hinterlässt, fahre ich weiter von Chania aus gen Westen.
Die erste Station lautet Falasarna. Falasarna ist etwa 1 Autostunde von Chania entfernt und liegt in einem weiten flachen Tal, in dem Olivenplantagen und Gewächshäuser das Bild beherrschen.
Als ich mittags dort ankomme enttäuscht mich der Anblick, denn ich habe einige tolle Bilder von Falasarna Beach in Reisemagazinen gesehen und mich auf diesen Strand richtig gefreut.
Wie gut, dass ich mir nicht schon vorher ein Zimmer für mehrere Nächte gebucht habe, denke ich mir direkt. Ich bin mir zu dem Zeitpunkt noch sehr sicher, dass es im Oktober viele leere Zimmer auf Kreta geben wird. Eine trügerische Sicherheit.
Aber ich habe erstmal genug davon, gefährliche Bergstraßen zu fahren (siehe dazu auch meinen Reisebericht von Ikaria) und mein nächstes Ziel liegt weit weg. Also beschliesse ich, eine Nacht in Falasarna zu bleiben.
Auch ein schönes Bad im sauberen aber relativ kaltem Meerwasser und ein toller Sonnenuntergang vermag meine Meinung über Falasarna Beach nicht zu ändern: ein toller Strand für Sommerurlaub, aber es hat hier nicht diese Athmosphäre, die ich mir für meine Seminare wünsche.
Begeistert von Elafonissi Beach
Am nächsten Morgen reise ich um 8:00 nach Elafonissi Beach ab, um unterwegs genug Zeit zum Umschauen zu haben, falls es mir an einem Ort entlang der Route gut gefällt.
Ich habe gleich Lust auf einen Espresso Freddo, aber es ist offensichtlich zu früh für die Cafés entlang der Strecke. Alle haben noch zu. Da mir entlang der Strecke kein toller Strand auffällt, ist es ca. 10h als ich kurz vor Elafonissi Beach ein hübsches Café entdecke.
Die Aussicht im Café, der Geruch von Pinien und das gute Gespräch mit dem jungen Besitzer, Nikos, und seiner ruhigen Crew des Cafés geben mir Hoffnung hier fündig zu werden.
Das Café gehört nämlich zu einem erst neulich renoviertem Hotel, bei dem auch einmal im Jahr Yoga-Seminare stattfinden. Aber der Besitzer hat gerade wenig Zeit und bittet mich, später nochmals zu einem Gespräch vorbei zu schauen.
Ich fahre in der Zwischenzeit zum Elafonissi Beach, von dem ich sofort begeistert bin. Dieser Sand, seine Blautöre sind etwas, das ich derart bislang noch nicht gesehen habe. Schon um 11:00 ist aber leider auch dieser sehr berühmte Strand gut gefüllt und der Ansturm der Massen kommt erst noch.
Ich denke, dass der Strand fast schon zu überfüllt ist im Okober für meine zukünftigen Seminarteilnehmer, andererseits so einen Strand gibt es kein zweites mal.
Ich bin zwiespältig, also lasse es auf die Besichtigung der Hotelanlage ankommen.
Etwa eine Stunde später fahre ich zurück zum Hotel und schaue mich dort um. Es fehlt leider ein Raum für meine Anti-Stress-Seminare, für Yoga ist alles da. Ich erhoffe mir, dass es dennoch einen geeigneten Raum noch irgendwo gibt, aber Nikos verneint und auch in der Umgebung kennt er keinen derartigen Raum.
Schade für mich, aber für Nikos kein Problem, denn er ist mehr als 7 Monate im Jahr fast ausgebucht. Elafonissi kennt man mittlerweile überall, alle wollen hierhin, sagt er mir. Nur er selbst ist vor lauter Arbeit die letzten Jahre nicht einmal dort gewesen. Nicht zu glauben, denke ich mir: Er hat neben sich das Paradies, aber vor sich die Arbeit.
Auch heute ist sein Hotel voll ausgebucht, wie überall in den Hotels um Elafonissi herum. So dass ich mich nun beeilen sollte, noch ein Zimmer für heute Nacht zu finden. In Paleochora erhoffe ich mir ein günstiges Zimmer zu finden. Dort werde ich auch einige alte Bekannte aus Rüsselsheim treffen, die zufällig zur Zeit dort urlauben.
Paleochora – das gastfreundliche Griechenland
Etwa eine weitere Autostunden von Elafonissi gen Osten liegt Paleochora. Als ich dort ankomme bin ich ein wenig überrascht von der Größe des Dorfes. Es parken auch überall Autos, aber es ist trotzdem gemütlich mittags. Nach einer kurzen Begrüßung meiner Bekannten aus Rüsselsheim mache ich mich auf die Zimmersuche. Das erste Zimmer ist mir zu teuer, so dass ich es woanders versuche.
Es wird mir das Castello Hotel empfohlen und als ich dort eintreffe, werde ich zugleich sehr freundlich willkommen geheißen. Nektarios und sein Vater, Georgos, sind an Gastfreundschaft und Lockerheit nicht zu überbieten und haben sogar ein Zimmer für mich. Hier bin ich richtig! Das fühl ich.
So wohl ich mich bei Castello fühle, so sehr kommt Paleochora aber eigentlich nicht in Frage für Seminare vom ganzen Ambiente her. Es sei denn außerhalb des Dorfes. Eigentlich wollte ich gleich am nächsten Tag weiterreisen, aber ich kriege noch einen Seminarort-Tipp und beschließe spontan, einen weiteren Tag zu bleiben.
Als ich am nächsten Morgen Georgos von meiner Entscheidung erzähle, eine weitere Nacht bleiben zu wollen, sehe ich ihn zum einzigen mal ein wenig unlocker schauend. Er überlegt und sagt dann „ok aber leider kannst du nicht länger bleiben, da ab übermorgen alles schon ausgebucht ist“. „Passt mir perfekt“ antworte ich sogleich und sein Ausdruck erhellt sich sofort wieder. Er wollte mich vielleicht nicht enttäuschen und ist froh, dass es so passt!
Ich genieße die innigen und ausgelassenen Stunden mit meiner Rüsselsheim-Crew und die Gelassenheit von Nektarios, den ich irgendwie überall in Paleochora treffe und überall nur gut gelaunt. Er steckt jeden an damit, weil er einfach Spaß am Leben und am Miteinander hat.
Zu einer Besichtigung des Seminarzentrums bei Paleochora kommt es am nächsten Tag dann leider nicht mehr, aber ich verabrede einen Besichtigungstermin kurz vor meiner Abreise aus Kreta.
Mal schauen, wie sich alles noch entwickelt, denke ich mir, ich lasse es auf mich zukommen.
Chora Sfakia und Polyrizo
Am nächsten Morgen wache ich gerade noch rechtzeitig auf, um die Fähre von Paleochora nach Chora Sfakia zu nehmen. Das erspart mir eine lange Autofahrt um die Samaria-Schlucht herum. Die Fähre hält an einigen autofreien Orten entlang der Südküste. Ab Chora Sfakia kann ich dann wieder das Auto benutzen.
Viele Freunde haben mir diesen oder jenen Ort empfohlen. Ich lasse alles auf mich wirken und je nach dem wie und wo es mir gefällt möchte ich bleiben. Nach einigen Monaten in Griechenland bin ich noch entspannter geworden, fällt mir auf.
Die griechische Mentalität ist im Allgemeinen einfach lockerer und im Allgemeinen macht man sich nicht verrückt wegen allem und jedem, aber wenn man “Feuer fängt” dann aber richtig. Ying und Yang denk ich da immer. Das Eine kann nicht ohne sein Gegenteil da sein.
Im zu touristischen Chora Sfakia spüre ich den Impuls, sofort weiterzufahren. Aber wohin? Eine erste Online-Recherche ergibt, dass es in der Gegend um Rodakino/Polyrizo wirklich hübsch aussieht. Dort soll es auch günstige Übernachtungen geben. Es sind knapp 24km und rund 40 Automin hin, also ab dafür.
Als ich in Polyrizo ankomme, genieße ich den herrlichen salzigen Oliven- und Kräutergeruch der steilen Hänge zum Meer hin. Hier ist es ruhig, die Hotels sind charmant im Hang gebaut oder vorne an der kleinen Strandpromenade.
Leider ist das erste Hotel erneut voll belegt, im zweiten jedoch habe ich Glück und komme für eine einzige Nacht unter, da jemand kurz vor meinem Eintreffen storniert hat. Die Verhandlungen des Zimmerpreises führe ich mit Jannis, einem sehr typisch aussehende Kretaner mit großem Oberlippenbart.
Er möchte ein wenig mehr haben, ich weniger, es geht um 10 Euro Differenz. Nicht viel, aber er fühlt sich leicht provoziert, dadurch, dass ich verhandeln möchte und fragt mich direkt, ob die 10 Euro für mich ein Thema seien.
Ich antworte mit einer gelassenen stimme aber provozierenden Worten zurück: Nein, für mich kein Thema. Ist es vielleicht für Dich ein Thema?
Kurz ist es still, er schaut mir tief in die Augen. Ich bleibe ruhig, ich weiß, dass wir uns einigen werden. Daraufhin sagt er aber kein Wort mehr und dreht sich um. Seine Frau kommt zu uns und fragt, ob wir uns geeinigt hätten?
Ich antworte ihr, dass wir es schon noch regeln werden. Als sie mir das Zimmer zeigt, verstehe ich weshalb Jannis es nicht unter Wert vermieten möchte. Es ist ein wirklich großes, tolles Zimmer, dass seinen Preis locker rechtfertigt.
Jannis Frau erzählt mir bei der Zimmerbesichtigung, wie es Ihnen geht und dass sie jeden Tag von früh morgens bis spät abends arbeiten würden und deswegen ihr Paradies vor der Hoteltür kaum genießen können. Ich brauche nur in ihr erschöpftes Gesicht zu schauen, um zu begreifen.
Am nächsten Morgen sage ich Jannis, dass sie hart arbeiten und gute Zimmer haben. Ich möchte gerne seinen Preis zahlen. Er lehnt jedoch vehement ab und akzeptiert meinen. Danach lädt er mich noch zum Kaffeetrinken ein und serviert mir umsonst ein kleines leckeres Frühstück. Wahnsinn, was entstehen kann, wenn man Verständnis füreinander empfinden und äußern kann, denke ich mir. Oder ist sowas nur hier in Griechenland möglich?
Triopetra und Agios Pavlos
Meine nächste wichtige Station auf der Reise ist dann Triopetra. Als ich dort ankomme weht ein stürmischer Wind bei 30 Grad und das Meer ist entsprechend aufgewühlt.
Aber was ich dort vorfinde, entspricht meinen Hoffnungen nach einem Ort für Seminare. Toller langer Strand mit drei unterschiedlichen Strandabschnitten und drei charakteristischen Felsen im Meer, die dem Ort auch seinen Namen geben.
Dazu gibt es dort zwei schöne Tavernen, in einer davon treffe ich Giorgos, mit dem ich mich von Anfang an gut verstehe. Er leitet das Unternehmen (Hotel+Taverne+Seminarort), das sein Vater vor vielen Jahren eröffnet hat.
Er spricht hervorragend englisch und deutsch und hat viele Stammgäste. Er zeigt mir die Räumlichkeiten und die Zimmer und ich bin wirklich sehr zufrieden.
Yoga bei Sonnenuntergang ist hier sowas von traumhaft, einfach nur toll. Auch für meine Anti-Stress-Übungen habe ich hier fast optimale Verhältnisse. Einzig der Seminarkalender des Hotels ist sehr voll und ich muss mich nun mit der Organisation meines Seminar beeilen, um überhaupt noch nächstes Jahr dort einen freien Zeitraum zu kriegen.
Ein Ziel meiner Reise ist an der Stelle erreicht. Ich habe einen tollen Seminarort gefunden für April/Mai und November. Aber ein sehr guter Freund hat mir noch einen Kreta-Ort empfohlen, den ich mir unbedingt anschauen sollte: Lentas/Dityko.
Die tierischen Felsen von Lentas/Dityko:
Über diese zwei Orte allein könnte ich mehr als einen Bericht erstellen, denn ich habe hier viele besondere Erlebnisse gehabt. Sollte ich mal ein Buch schreiben, würde dieser Abschnitt mehr als ein Kapitel einnehmen.
Lentas ist ein kleines Dorf, welches auf das antike Lentas drauf gebaut wurde.
Da es sehr beliebt ist und eine lange Saison hat, ist es in den letzten Jahren trotz Krise sehr bebaut worden, oft auch illegal. Hier gibt es auch nur Zimmervermietungen, Tavernen, Bars, einen ATM und zwei Mini-Supermärkte. Im Winter lebt kaum jemand hier. Der Strand von Lentas ist aber nicht so toll.
Dityko wird über einen kleinen Hügel von Lentas getrennt. Dieser Hügel hat von Meer aus gesehn die Form eines liegenden Löwen (wie eine Sphynx). Dityko ist sogut wie im Besitz der Familie Tsapakis, die insgesamt 3 Restaurants, zwei Hotels und einen Yoga-Retreat-Room inne hat.
Sehr viel mehr gibt es dort noch auch nicht. Aber Dityko ist ruhiger als Lentas, hat einen ganz guten Strand und vor allem darf dort am Strand gezeltet werden, was den Ort einen gewissen Aussteiger-Charme verleiht.
Den Sunset kann man hier schön sehen, auf Lentas behindert der Löwenhügel die Sicht auf die untergehende Sonne.
Ich habe hier einen tollen Abschluss meiner langen Griechenlandreise gehabt, viele schöne Begegnungen, einen neuen guten Freund aus Luxemburg kennengelernt, ein schönes schweißtreibendes Konzert erlebt und viele tiefgründige Gespräche gehabt.
Neben vielen anderen Einheimischen bleibt mir Manolis aus Dityko in Erinnerung. Er ist Besitzer eines Restaurants, das zumeist seine hervorragend kochende Frau führt. Außerdem besitzt er ein Hotel, ist zudem Fischer und organisiert Bootsfahren zu entlegenen Buchten entlang der Südküste Mittelkretas.
An Land in Dityko ist er oft unruhig und seine Augen sind ständig unruhig. Ich glaube, er ist es gewohnt, dass irgendwo seine Hilfe oder eine Entscheidung gebraucht wird. Aber auf dem Meer habe ich ihn anders erkannt: dort kann er seine ruhige Seite ausleben und zeigt am liebsten die vielen Tiere, die er in den Felsen rund ums Meer erkennt.
Es sind neben dem Löwenhügel zwischen Lentas und Dityko auch ein Elefantenfelsen, Bärenfelsen, ein Krokodilhügel und viele weitere Felsen mit Menschengesichtern, die Manolis von seinem Kutter aus erkennt und fotografiert. Er ist sehr mit seiner Heimat verschmolzen. Gerade in den Wintermonaten, wenn er weniger zu tun hat, sucht er aufmerksam in seinen Fotos nach weiteren Motiven.
Einmal zeigte ich ihn ein Felsenfoto von mir (siehe oberes Bild) und er vergrößerte es und suchte sofort danach, ob er darin irgendetwas erkennen kann.
Er erkannte auch einige Motive, die ich vorher nicht darin gesehen habe. Manolis steht für mich sinnbildlich für dieses zweigesichtige Südkreta. Einerseits sehr erd- und naturverbunden anderseits sehr modern und geschäftstüchtig.
Wichtig zu sagen
Meine lange Griechenlandreise geht damit auch diesmal zu Ende, was ich bedauere. Aber ich freue mich auch wieder darauf, meine Begleitung und meine Hilfe, wieder anbieten zu dürfen.
Ich konnte bislang einigen Menschen dabei helfen, eine positive Veränderung in Ihrem Leben einzuleiten und zu festigen, und zwar so wie sich selbst ihr Leben wünschen. Ich freue mich darauf, dies nun zu intensivieren und mir ein neues Leben aufbauen zu können.
Dazu sollen auch Urlaubsseminare (Anti-Stress + Yoga ist geplant) in Skopelos und auf Südkreta dazugehören. Schon bald werde ich mit der Organisation der Urlaubsseminare anfangen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hier auf der Seite Kommentare schreibt, wie ihr meine Berichte findet oder was euch bewegt. Vielleicht könnt ihr den einen oder anderen Bericht teilen oder Freunde auf mich aufmerksam machen.
Damit unterstützt ihr mich sehr, denn der Betrieb einer Webseite hat seine Kosten und jeder erstellte Beitrag braucht tatsächlich mehr als 14h intensive Arbeit, bis er tatsächlich auch erscheint.
DANKE!
Meine nächsten Schritte sind der Besuch eines Seminars für Familienaufstellungen – ich möchte sehen, ob ich Elemente davon in meine Arbeit integrieren kann – und dann die Vorbereitung meines Berufs als Balanced Life Coach + Vorbereitungen Sommerseminare.
Ich freue mich, darauf von euch zu hören und bitte meldet euch, falls ihr meine Hilfe braucht. Ein Erstgespräch ist vollkommen kostenlos und kann auf jeden Fall nicht schaden, denn ich versichere Euch allen, dass nichts nach Außen gelangt. Das ist ein Grundpfeiler meiner Arbeit.
Namasté
Euer Platon
Chania – eine Boomstadt mit Charme
Kreta soll die letzte Station meiner diesjährigen Griechenland-Reise sein. Zuvor war ich auf Katerini, Chalkidiki, Skopelos und Ikaria (siehe vergangene Reiseberichte auf meinem Blog). Meine Absicht war es gewesen, der gemässigten Sommer-Hitze zu folgen und nach geeignenten Seminarorten zu schauen.
Ausserdem habe ich auch tief in Inneren, den Wunsch einen Ort zu finden, wo ich mich niederlassen möchte. Werde ich den auf Kreta begegnen? Kreta bringt „auf dem Papier“ einiges mit, was mir gut gefällt: Viele Sonnenmonate, tolle Strände und Natur. Aber werde ich mich auch menschlich wohlfühlen und die entsprechende Infrastruktur vor Ort finden?
Meine Anreise nach Chania
Schon während meiner Anreise von Ikaria nach Chania lerne ich Thassos und seine Frau kennen. Sie betrieben bis letzten Oktobet selbst ein Hotel in Rethimno auf Kreta. Die jahrelange stressige Arbeit habe sie erschöpft, aber auf Ikaria hätten sich erholt und gelernt, alles etwas ruhiger und gelassener anzugehen.
Ihr Hotel haben sie verkauft und legen seitdem erstmal eine Pause ein.
Ihr Wohnort, Rethimno, liegt etwa 1 Autostunde östlich von Chania. Sie kennen sich auf Kreta anscheinend gut aus und verraten mir gerne ihre Lieblingsorte.
Wie schön sich das alles ganz von alleine mal wieder gefügt hat, denke ich mir.
Ich hätte sonst stundenlang recherchieren dürfen und ob ich diese Ziele überhaupt gefunden hätte? Ich bin Ihnen sehr dankbar und habe mich mit Ihnen verabredet, sobald ich in Rethimno vorbeikomme.
Nach meiner Ankunft auf Chania Airport nehme ich den Ktel-Bus (Öffentlicher Fernverkehr in Griechenland) nach Chania Stadt. Die halbstündige Fahrt kostet mich nur 2,5 € und ich erhalte kostenlos dazu einen ersten Einblick in das derzeitige Leben der Chanioten.
Ich bin nämlich der einzige Fahrgast um 21:30 und kann mich mit Manolis, dem Fahrer unterhalten.
Manolis ist verärgert über seine und die Arbeitsbedingungen überhaupt in Chania, er fühlt sich ausgebeutet. Es mache für ihn keinen Sinn, immer mehr und mehr zu arbeiten und nichts davon finanziell zu haben, sagte er direkt als ich ihn frage, wie es ihm geht.
Lieber möchte er zurück kehren zu seinem Dorf und ein einfacheres Leben führen. „Wir sollten auf den massenhaften Billigtourismus verzichten”, sagt er mir erregt, “die Kreuzfahrttouristen halten in Chania kurz an, kaufen eine Flasche Wasser und zischen wieder ab. Es bleibe nichts hier ausser noch mehr Arbeit für das gleiche Geld.“ Er „kocht“ und seine Stimme ist wütend.
Kurz später hält er mitten auf einer Hauptstraße der Außenbezirke Chanias an, huppt . Ein Mann mit einer Tüte rennt von der Grilltaverne gegenüber zum Bus und überreicht ihm sein Take Away-Souvlaki. Sie unterhalten sich ganz kurz und lachen beide. Dann fährt Manolis weiter. Solche Situationen kenne ich gut aus Griechenland und ich mag es, wenn es „menschelt“.
Ich verstehe aber nun seinen Ärger nicht ganz und frage nach, welche Auswirkungen der Billigtourismus auf seinen Job als Busfahrer hat. Er setzt gerade an, will antworten, aber es kommt ein Anruf dazwischen und ist bis zur Ankunft beim KTEL in Chania City offensichtlich mit einem Arbeitskollegen am Quatschen.
Meine ersten Eindrücke von Chania
Was mir als Erstes auffällt ist das milde warme Klima, die vollen Gassen in einer wunderschönen Altstadt. Die ganze Stadt scheint draußen zu sein, darunter viele Touristen.
Ich falle da mit meinem Rollkoffer kaum auf und die Chanioten helfen mir bereitwillig bei der Suche nach meinem gemieteten Zimmer in den unübersichtlichen Gassen der Altstadt. Sie sind wirklich sehr hilfsbereit hier, das ist richtig fühlbar.
Die Altstadt von Chania ist noch schöner als ich es erwartet habe. Die Häuser und Gäßchen versprühen einen charmanten Mix aus Venedig, Arabischen Einflüssen und einem Piratendorf. Es ist auch Ende September noch voller Touristen, im Juli oder August möchte ich nicht hier sein.
Bei meinem ersten Spaziergang fällt mir sofort das Fagotto Café auf. Es sieht noch älter und irgendwie interessanter aus als andere Cafés. Es liegt ganz nordwestlich in der Altstadt. Ich möchte hier frühstücken und die Infos, die mir Thassos und seine Frau gegeben haben, zu einer Route zusammenfügen.
Die Jazzbar am Ende der Altstadt
Dazu komme ich jedoch kaum, denn ich erfahre von der Bedienung, Georgia, dass es sich hier, um das erste Jazzcafé ganz Griechenlands handelt. Es wurde schon 1978 eröffnet, zu einer Zeit zu der Chania noch nicht so touristisch gewesen sei. Mittlerweile fängt die Saison schon „volle Pulle“ direkt am ersten April an und geht bis Ende Oktober.
Die vielen Touristen treiben aber auch die Mietpreise massiv an, erzählt mir Georgia weiter. Mittlerweile bezahle man für eine 2-Zimmer-40qm-Wohnung min 400 Euro (das ist sehr teuer in Griechenland) und die Verträge gelten oft nur von November bis März. Die Saison über wird über Airbnb an Touristen vermietet.
Das verursacht enorme Probleme für die all diejenigen, die im Tourismusbereich bei Chania arbeiten, denn die finden kaum einmal eine bezahlbare Wohnung. Viele Hotels und Betriebe suchen händeringend Leute, bezahlen aber nicht so gut und nehmen jeden, der verfügbar sei. Diese arbeiten aber oft für zwei und werden für die Mehrarbeit nicht belohnt. Ich fange langsam an, den Busfahrer Manolis, besser zu verstehen.
Georgia hat vor drei Jahren ihr Mathematik-Studium beendet, arbeitet aber seitdem in zwei Bars, um ihren Lebensunterhalt auf Chania zu verdienen. Sie arbeitet ein halbes Jahr so intensiv, damit sie das andere halbe Jahr davon leben kann. Sie versucht zwar im Winter als Mathematikerin einen Job zu finden, aber ihre Hoffnung darauf wird immer geringer.
Ich würde mit meinen vier Sprachen sofort einen besser bezahlten Job finden, gleich noch heute, wenn ich möchte. Aber ich möchte noch nicht und belasse es dabei. Ich möchte zunächst einmal Chania auskundschaften, fühle mich hier aber gleich sehr wohl – auch wenn es mir Ende September bei 30 Grad schon fast zu warm sei.
Tabakaria District – Sonnenuntergangsmekka
Georgia hat mir noch ihren Lieblingsort auf Chania verraten. Immer der Küste entlang Richtung Osten, etwa eine halbe Stunde zu Fuss, hat sie mir gesagt.
Als ich nachmittags dort ankomme, sehe ich ein anderes „Gesicht“ Chanias als das der Altstadt. Einige verfallene Fabrikgebäude direkt an der Küste, dahinter einige schöne Villen und dann erst die üblichen quadtratischen Mehrfamiliengebäude aus Griechenland.
Ich kann noch nicht entdecken, was Georgia daran mag. Aber sie hat auch betont, dass ich erst zum Sonnenuntergang dahin soll. Ich habe also noch Zeit und gehe noch vorher in ein offensichtlich familiengeführtes kleines Restaurant etwas essen. Mom ´s kitchen oder I Kouzina tis Mammas auf griechisch.
Es berührt mich zu sehen und zu spüren, wie diese Dreigenerationen-Familie miteinander umgeht. Oma, Mamma (Helena), Tante, erwachsener Sohn. Sie necken und umarmen sich ständig, sie stacheln sich gegenseitig an und sie stehen sich bei.
Mamma Helena erzählt mir, dass die Familie ihr Lebensmittelpunkt ist und als Mamma kocht sie gerne für alle. Das komme auch der Kundschaft zugute, das Geldverdienen stünde hintendran. Das merke ich mit jedem Bissen. Sehr lecker.
Es fällt mir auf, dass einige am Restaurant vorbeifahrenden Autos ihre Geschwindigkeit drosseln und huppen oder knapp „alles gut?“ beim Vorbeifahren fragen. Helena und ihre Familie hat es offenbar geschafft „ihre Familie“ um ihre Kundschaft zu erweitern. Ich komme auch gerne wieder.
Der Sonnenuntergang an der Tabakaria
Knapp vor Sonnenuntergang begebe ich mich nun wieder mehr Richtung Küste, sehe wie vier alte Damen auf einer Bank sitzen und sich unterhalten und entdecke knapp dahinter einen kleinen Weg, der zu einem Fischrestaurant führt. Als ich dort ankomme, spüre ich sofort, was Georgia an diesem Platz findet.
Ich schaue mich ein wenig um und entdecke dass hier viel renoviert wird und einige Häuser schon fertig sind. Das macht mich neugierig und ich frage einen vorbeilaufenden Sportler, ob er wüßte, ob es Wohnungen oder Hotels werden.
Er ist wohl Chaniote und meint knapp „leider Hotels. Wohnungen werden auch renoviert, alles Airbnbs.“ Er schaut mich unglücklich an und fügt schliesslich noch hinzu: „Für uns bleibt nichts. Wir wollen nicht, dass unsere Mieten auch steigen“.
Chania bietet viel Lebensqualität und ist wohl am boomen, aber anscheinend profitiert nicht jeder Chaniote davon.
Das Orizon Center bei Kalami
Am nächsten Tag bin ich abends verabredet mit Maite. Ein guter Freund hat den Kontakt ermöglicht. Sie kommt ursprünglich aus Baden-Wüttemberg, hat aber lange in der Nähe von Luxemburg gelebt und ist vor über 10 Jahren nach Kreta ausgewandert.
Als ihr Erspartes auf Kreta ausgegangen sei, war es für sie vor einigen Jahren schwierig Fuß auf Kreta zu fassen, sagt sie mir. Sie habe es nur aufgrund ihrer Sprachkenntnisse und ihrer zahlreichen Kontakten es überhaupt geschafft und ist immer noch stark am „kämpfen“.
Kreta sei zwar toll aber sie ist davon überzeugt dass man mehrere Standbeine haben muss, um hier finanziell über die Runden zu kommen. Ich höre ihr interessiert zu, denn Chania gefällt mir wirklich gut.
Als ich hier von meinen Seminarplänen erzähle, hat sie gleich eine Idee und keine Stunde später sind wie auch schon verabredet mit Ingrid, der Besitzerin eines Seminarzentrums ganz in der Nähe von Chania, bei Kalami. Als wir dort ankommen ist es jedoch zu dunkel zum Fotografieren.
Ihr Seminarzentrum, Orizon, liegt weit oben auf einem Hang, hat einen tollen Meerblick zu bieten und mehrere schöne Seminarräume und Gästezimmer. Jedoch liegt es nah an einer Hauptverkehrstrasse nach Chania, das stört mich.
Sonst sind die Bedingungen wirklich optimal, denn es gibt sogar einen kleinen Privatstrand, einen Pool und richtig gutes Essen, das dort vor Ort frisch zubereitet wird. Zudem sind Ingrid und Ihr Mann ganz herzliche Gastgeber, die jeden sofort ein gutes Gefühl vermitteln.
Ich genieße den schönen Abend in dieser schönen Athosphäre und beschliesse, mich nicht zu entscheiden sondern die restliche Kreta-Reise auf mich zukommen zu lassen und mein Gefühl sprechen zu lassen.
Ab morgen früh will ich dann den Westen und dann den Süden Kretas auskundschaften auf der Suche nach einem Seminarort. Wie werde ich über Chania in einigen Tagen fühlen? Ist es der Ort für mich, wo ich mich niederlassen möchte in der Zukunft?
Ikaria – Sehnsuchtsmagnet der Seele
Ikaria! Allein der Name dieser sagenumworbenen Insel löst bei ganz vielen Menschen, denen ich begegnete, ein Lachen und eine sanfte Sehnsucht aus. Sie geraten dann schnell ins Schwärmen:
„Ach, diese Insel, in der keiner gestresst ist? Wo alle zueinander halten und die Menschen glücklich 100 Jahre alt werden?“ So lauten die Klischees. So in etwa kennen die meisten Ikaria, aber nur vom Hörensagen.
Ein solches Leben erscheint einerseits so anziehend aber auch auch so dermaßen anders als der Alltag fast aller Menschen, dass sie mich im gleichen Atemzug auch fragen: „Stimmt das denn? Ist das Leben auf Ikaria so ohne Stress und mit dieser Gemeinschaft?“ Bislang antwortete ich so: „Ich weiß es nicht, möchte ich aber herausfinden“.
Auch ich bin von solch einer Art des Miteinanderlebens fasziniert und möchte auf dieser Reise genau dieser Frage nachgehen:
Ikaria – wie ist das Leben dort wirklich? Das möchte ich auf dieser Reise herausfinden. Ich habe mir dafür 10 Tage Zeit genommen und extra bis zum September gewartet, um ausserhalb der touristischen Hauptsaison Ikaria kennenzulernen.
Die Anreise über Athen
Ich nehme mitternachts den Nachtbus von Katerini nach Athen, er fährt gewöhnlich um die 5h bis zum Busbahnhof. Wi-Fi und Filme werden neuerdings auf diesem Linienbussen gezeigt. Heute läuft der Film „The Island“, ich kann mir ein leichtes Schmuntzeln nicht verkneifen. Wir kommen um 5:30 morgens in Athen an und der Fahrer lässt uns direkt an einer Metro-Station heraus. Von hier aus sind es rund noch ca. 1h Fahrt bis zum Flughafen.
Die Metro ist noch vor 6:00 voll und die Gesichter der Athener so richtig leer. Am Flughafen angekommen, bin ich auch erschöpft vom Schlafmangel und soll noch etwa bis zum Abflug um 12:55 warten. Mit etwas Verspätung sitze ich dann später in einem kleinen Flugzeug für etwa 70-80 Passagiere, das gut gefüllt ist.
Mein Sitznachbar ist das neunte mal nun beruflich auf Ikaria und schwärmt vor allem von den Festen der Inselbewohner, genannt Panigiria. Heute nachmittag steigen zwei davon auf Ikaria, das geht ständig so im Sommer hier, erklärt er mir.
Er erzählt mir weiterhin, dass aufgrund der starken Winde auf Ikaria, die Landungen zu den gefährlichsten in Griechenland zählen. Nicht umsonst wäre Ikarus der Sage nach ausgerechnet hier zu Fall gekommen.
Heute verläuft die Landung jedoch reibungslos und schon einige Minuten später sitze ich im gemieteten Auto unterwegs zum meinem Zimmer, das allerdings auf der genau gegenüberliegenden Nordwestlichen Seite liegt. Die Fahrt dahin ist echt nicht ohne. Die Straßen sind sehr steil, eng und sehr kurvig, die Abgründe nah. Für etwa 22km brauche ich in etwa 1,5 h Fahrtzeit, aber es ist einfach zu gefährlich hier schnell zu fahren. Einige Motorradfahrer tun es aber trotzdem.
Ich bin schweißnass, erschöpft aber heilfroh und glücklich dann etwa um 17:00 Ortszeit endlich in meinem Zimmer in Gialiskari angekommen zu sein. Die Anreise nach Ikaria kann schon ein Abenteuer sein.
Meine ersten Eindrücke
Die Insel ist sehr bergig und felsig und hat wenig Bäume im Vergleich zu Skopelos, wo es vor Grün nur so wimmelt. Die Farben der Insel sind vorwiegend Brauntöne und ein sanfteres Blau, als ich das von vielen anderen griechischen Inseln gewohnt bin.
Die Bauweise der Häuser ist überwiegend einfach, ohne gedeckte Dächer und unterscheidet sich nicht von Restgriechenland. Die Menschen allerdings scheinen tatsächlich anders zu sein. Was mir sofort auffällt ist, dass die Ikarioten einen etwas „herberen“ Eindruck machen. Sie scheinen eine Art Scheu oder Vorsicht vor Fremden zu haben.
Manche grüßen nicht zurück, wenn man Ihnen Guten Tag wünscht. Das ist mir neu in Griechenland. Untereinander sind sie eher laut, direkt, aber herzlich und necken sich gerne verbal. Das mach ich auch gerne.
Was auch auffällt: Fast keiner ist mit seinem Handy beschäftigt, auch die Jugendlichen nicht. Die unterhalten sich lieber untereinander oder starren lieber herum als auf das Handy zu starren. Ich bin mal gespannt, ob es mir gelingen wird, einige Inselbewohner kennen zu lernen.
Meine ersten Erlebnisse
Am ersten Morgen in Gialiskari auf Ikaria reden alle Ikarioten in meinem Cafe um die Ecke über die gestrigen zwei Panigiria (Einzahl: Panigiri). Es gab anscheinend einen sehr guten Wein und es ging bis heute früh um 7:00. Feier-Kondition haben sie!
Ich habe tatsächlich ein erstes lockeres Gespräch mir der Cafe-Bedienung. Sie hat allerdings auch lange in Athen gelebt und kennt uns “Fremde” besser. Sie hat mir einige gute Tipps gegeben und auch das nächste Panigiri angesagt.
Dank Anna Avramidous Ratschläge, habe ich ein Zimmer gemietet auf der nordwestlichen Seite der Insel. Hier befinden sich die meisten Strände und hier ist das „echte“ Ikaria, wie mir gesagt wird.
Anna kenne ich bislang nur über Facebook. Sie ist vor einigen Jahren aus Deutschland mit ihrem griechischen Ehemann und ihrem Sohn nach Ikaria gezogen. Wir wollen uns auf eins der Panigiria demnächt kennen lernen.
Mesakti Beach
Auf der Nordwestseite Ikarias befindet sich auch der Hauptstrand der Insel, Mesakti Beach. Hier gibt es zwei Beachbars und eine Surfschule. Als ich den Strand komplett ablaufe, fällt mir auf, dass auf der rechten Strandseite einige Fkk betreiben.
Hier liegt auch ein langhaariger und massiv tättowierter Mann am Strand. Eine ältere deutsche Dame erkennt ihn als sie gerade schwimmen gehen will, dreht sich um und ruft laut zurück zu ihrer Freundin: „Dort ist das nackte Monster“. Stille.
Als ich dieser Szenerie entkommen will, sehe ich einen Felsen direkt hinter dem FKK-Strandabschnitt auf dem geschrieben steht: No FKK. Offensichtlich gefällt es einigen Ikarioten nicht, dass hier FKK betrieben wird.
Am anderen Ende des Strandes ist ein Tippi-Zelt aufgestellt aber leer. Auch einige Strandhütten aus Schilfsrohr sind aufgebaut. Sonst ist der Strand wie viele andere in Griechenland. Das Wasser sehr sauber und klar, aber jetzt nichts, was mich total fesselt. Ich habe aber viele schöne Strände in meinem Leben schon gesehen.
Komme in erste Gespräche mit den Ikarioten
Wieder an „meinem“ Café in Gialiskari treffe ich Makis. Er brachte mir den Wagen am Flughafen und arbeitet im Sommer bei der Autovermietung. Er ist 31, auf Ikaria aufgewachsen und lebt im Winter des Jobs wegen in Athen. Auf Ikaria gibt es für ausgebildete Jugendliche keine geeigneten Jobs sagt er mir.
Mit etwa 1000 Euro im Monat lebt man hier sehr gut, behauptet er weiter, aber man kämpft schon sehr um überhaupt 500 zu verdienen. Fast alle jungen Ikarioten wollen auf der Insel bleiben, mögen den Lebensalltag in Athen nicht, müssen aber wegziehen, des Jobs wegen.
Zum Thema Geld hat Makis eine klare Meinung: „es beruhigt, macht nicht glücklich, aber auch nicht unglücklich.“ Ich berichte ihm, dass die Menschen durchaus auch Vorteile davon haben, wenn sie nicht völlig finanziell unabhängig sind. Sie brauchen dann mehr einander, helfen sich mehr gegenseitig und haben so ein innigeres Miteinander, was auch Glück geben kann. Er hört mir interessiert zu, aber wie er das sieht erfahre ich nicht. Ein Freund grüßt ihn und lenkt ihn ab.
Seychelles Beach
Später fahre ich durch das schroffe Landesinnere auf die Südseite der Insel. Mein Ziel: Seychelles Beach. Die Straßen dorthin sind teils sehr eng und gefährlich. Trotz großer Vorsicht und Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 20km/h habe trotzdem beinahe zwei Unfälle unterwegs. Kurz vorm Ziel taucht auf einmal ein kleiner und unbeleuchteter Tunnel, beim Hineinfahren sehe ich trotz eingeschaltetem Licht nicht sehr viel.
Erschöpft komme ich kurz danach auf einem Parkplatz oberhalb von Seychelles Beach an. Danach lege ich noch einen zehnminüten Fußweg durch felsiges und wildes Gelände zurück, schließlich noch ne kurze Klettereinlage und ich bin endlich da! Wunderschön, keine Frage! Das Wasser ist auch herrlich.
Es gibt hier auch zwei Stände, die Getränke verkaufen. Der eine davon gehört offensichtlich der Reinkarnation von Alexis Sorbas. Er versprüht gute Laune und legt zu griechischen Bouzouki-Klängen ein paar Tanzeinlagen direkt am Strand hin. Für kurze Augenblicke wird das Griechenland der 70er Jahre wieder lebendig.
Den anderen Stand, Barrock genannt, betreibt Sotiris. Er ist Mitte Vierzig, trägt einen ledernen Cowboyhut und verkauft auch Getränke und fertig gemixte Cocktails. Bei ihm läuft 70er Jahre Rock. Er ist Einheimischer und macht jetzt ab September selbst jeden Tag auch Urlaub hier, sagt er mir.
Im August hatte er allerdings richtig viel zu tun, denn der ganze Strand war voller durstiger Menschen und es war wie eine einzige große Party hier. Aber das sei besser als sein Leben zuvor als Skipper auf der Ägäis. Der Job als Skipper sei zwar auch schön, aber die Anspruchshaltung und das Benehmen vieler Kunden haben ihn im Laufe der Jahre erschöpft.
Nach einem schönen Bad und gründlicher Erholung beschließe an diesem Tag noch schön griechisch essen zu gehen, habe Sehnsucht nach Sommergemüse. In Nas (Dorf) entscheide ich mich für Thea ´s Restaurant. Besser hätte ich es nicht treffen können.
Bis kurz vor Sonnenuntergang habe ich tolle Gespräche mit ganz verschiedenen Meschen aus Europa und auch das Essen ist sehr lecker. Die ikariotische Gastfreundschaft ist hier sehr zuhause, ich fühlte mich direkt pudelwohl und sehr entspannt. Der anschließende Sonnenuntergang bei Nas Beach rundet diesen erlebnisreichen und schönen Tag ab.
Meine These, weswegen hier die Menschen zusammenhalten
Auf dem Rückweg denke ich auf einmal, dass es neben der Tradition auch diese rauhe Insel ist – ja diese Lebensbedingungen es sind, die die Menschen hier prägen. Für Vieles braucht man hier 4 mal so lange aufgrund der gefährlichen Strassen. Dann noch die kahlen steilen schroffen Berge, der starke Wind und viel Regen im Winter.
Wenn Menschen zusammenhalten, können sie dann besser Leben, es besser “ertragen”, denke ich mir. Und: Zusammenfeiern festigt auch zusätzlich den Gemeinsinn.
Ob an dieser These etwas dran ist? Das kann ich dann vielleicht morgen feststellen. Es findet nämlich ein besonderes Panigiri auf dem höchsten Berg Ikarias (über 900m hoch) statt mit toller Aussicht über die gesamte Insel, so wurde mir erzählt.
Das Panigiri am Dach Ikarias
Gegen frühen Nachmittag breche ich zum Panigiri am Agios Stathis auf. Laut Navi soll es etwa 30 min dauern bis ich in etwa da bin. Aber nur bis Arethousa. Das letzte Stück Weg sollte es aber in sich haben.
Dafür brauche ich in etwa 50 weitere Minuten. Minuten voller Anspannung und höchster Konzentration, denn der enge Schotterweg ist voller großer Steine und der Abgrund immens.
Mehrmals denke ich daran, lieber umzudrehen, da mein kleiner Leihwagen für solche Bergwege nicht ausgelegt ist. Aber irgendetwas in mir will da hoch und ich folge diesem Gefühl.
Ich habe jedoch auch Glück und es kommen mir lediglich zwei Fahrzeuge entgegen an breiteren Passagen des Weges.
Oben angekommen ist es einzigartig. Die Aussichten sind fantastisch, die Wolken kommen mit dem starken Wind von unten nach oben den Berg entlang gesegelt und man kann sie förmlich anfassen.
Ganz unten kann man das Meer sehen und direkt über uns thront der Gipfel Ikarias. Mal mitten in der Sonne und dann plötzlich tanzen die Wolken um ihn herum. Zusammen mit den ganzen Festambiente und der Musik wirkt es wundervoll. Sowas habe ich noch nie gesehen.
Am Dach von Ikaria haben sich in etwa 300 Leute hinaufgewagt, um ein Fest zusammen zu feiern. Es ist ein schönes, inniges Tanzfest. Ich finde schnell Kontakt, praktisch mit dem ersten Satz. Auch er heißt Nikos, kommt aus Patras und erzählt mir, dass er seine Rückreise wegen diesem Panigiri verschoben hat. Er ist froh darüber, das getan zu haben.
Später treffe ich noch Anna Avramidou, ihren Mann, Nikos Avramidis u ihre Gäste aus Deuschland.
Anna und Nikos sind vor ein paar Jahren von Deutschland nach Ikaria gezogen. Für Anna kam keine andere Region in Griechenlad dafür wirklich in Frage.
Bei Facebook verfolge ich schon seit längerem, dass sie ihre eigenen Klangtherapien-Seminare gibt. Die ganze Gruppe ist sehr gesellig und ich finde auch schnell einen Draht zu Nikos, dann auch zu Emily und ihrem Mann Peter.
Die Stimmung ist trotz langer Wartezeit für das Essen heiter und wir lachen viel zusammen. Irgendwann stellt sich heraus, dass Peter der bekannte Peter Hess ist, der Entwickler der Klangtherapie nach Peter Hess. Ich wusste zwar, dass Anna nach seinen Methoden arbeitet und auch in seinen Instituten Seminare gibt, aber ich habe ihn einfach nicht hier vermutet.
Ich genieße es, solch zugängliche Leute hier auf Ikaria zu treffen. Auch nach dieser Überraschung ändert sich im Miteinander nichts. Leider kündigt sich aber nach ein paar Tänzen und Gläsern Wein die Nacht an und es wird Zeit aufzubrechen, denn sonst riskiere ich den Weg hinunter im Dunkeln zu befahren.
Ein weiteres mal offenbart Ikaria seine schroffe Schönheit erst dann, wenn man Mut beweist und etwas wagt. Ein Heldenepos, der mich erschöpft und gleichzeitig meine Grenzen erweitert.
Was macht Ikaria so anders?
Insgesamt fällt mir aber auf, dass viele Ikarioten gerne unter sich bleiben, dann aber sehr herzlich sind. Die Menschen sind einerseits zurückhaltend dann aber auch direkt und nicht so höflich, aber echt. Sie können einen im ersten Augenblick befremdlich vorkommen, vertragen aber eine klare Aussage gut.
Ich möchte eine kleine Situation schildern, die meiner Meinung nach, den Ikarianer gut beschreibt: in einer Patisserie begegne ich einem Paar aus Schweden wieder, mit dem ich Tage zuvor schon gute Unterhaltungen hatte.
Während wir im Laden stehen und uns unterhalten werden wir zwei mal von der Bedienung aufgefordert mal zur Seite zu gehen, denn sie möchte vorbei gehen. Das Verwunderliche daran?
Sie hat massig Platz an uns vorbei zu gehen, kostet sie nur zwei Schritte mehr. Kurz danach unterbricht sie mich noch mitten im Gespräch und fragt mich, ob ich denn etwas bestellen möchte. Ich sage entschieden, dass ich jetzt mich erstmal zu ende unterhalten möchte. Sie nimmt es ganz normal auf, ist nicht beleidigt. Das hat mir gut gefallen.
Ikaria ist die Insel der Gegensätze für mich. Ich habe in meinem Café ein tolles Gespräch mit Paris, der seit 10 Jahren mit seiner Frau auf Ikaria lebt. Für mich das bislang informativste und längste Gespräch bislang.
Paris schwärmt von der Insel, die ihm die Ruhe und Gelassenheit zurückgegeben hat, nach der er sich lange gesehnt hat. Hier kann man noch Mensch sein, man hilft sich gegenseitig, wo man kann, bleibt ganz entspannt und die Menschen achten einander, man kocht sogar oft für den Nachbar mit und Kriminalität gibt’s auch keine.
Er empfiehlt mir, unbedingt hier auf der Insel zu bleiben und Arbeit würde ich auch sofort kriegen, denn ich spreche ja 4 Sprachen und das kann hier sonst kaum einer.
Ermuntert und neugierig aufgrund dieser Aussagen frage ich nach dem Gespräch mit Paris bei der jungen Cafébesitzerin, ob sie auch der Meinung ist, dass man mit 4 Sprachen hier leicht Arbeit findet. Ihre Reaktion ist eher ablehnend.
Es gebe hier kaum Arbeit und wenn dann nur 1-2 Monate (Juli und August) auf Ikaria. Ihre etwas schroffe vorgetragene Antwort passt mal wieder gar nicht zu den Aussagen von Paris.
Ich erinnere mich sofort daran, dass die Frau von Paris Ikariotissa ist. Für ihn ist es wohl leichter in die Inselgesellschaft aufgenommen zu werden. Ich dagegen werde wohl, falls ich tatsächlich hierher ziehen und arbeiten möchte, eher als jemand angesehen, der sogar der Jugend von Ikaria die knappe Arbeit wegschnappt.
Wenig später bestätigt mich ein Gespräch mit Sakis in meiner Wahrnehmung. Er ist seit 17 Jahren auf der Insel, die letzen 10 davon betreibt er nun eine eigene kleine Taverne direkt am kleinen Hafen von Gialiskari. Er kann gerade so davon leben.
Die Ikarioten hätten ihn, solange er in Athen gelebt und hier nur gekellnert hat, gut behandelt. Seitdem er jedoch seine eigene Taverne aufgemacht hat, ist er so gut wie isoliert.
Das liege daran, dass er sehr viel arbeitet , aber auch daran, dass ER den Betrieb der Taverne übernommen hat und nicht die übrigen vier ikariotischen Interessenten. Er wird seitdem von den Einheimischen nicht empfohlen und macht seinen Umsatz eher mit Yoga-Gruppen aus Europa, die zu ihm Essen kommen.
Leute, die Touristen auf die Insel bringen, werden sehr gut behandelt, behauptet er. Hier wäre es optimal für Sommerseminare, vor allem Ende Mai und ab Mitte September.
Sakis ist trotz allem, was vorgefallen ist der Meinung, dass die Ikarioten vor allem eins seien: Sehr gute Menschen. Widersprüche, wo ich hinschaue. Aber irgendwie findet jeder irgendetwas an den Ikarioten.
Mein Fazit:
Die Insel der Gegensätze. bis zum letzten Tag meiner Reise ist es so. Ich kann es nicht ganz greifen, dieses Ikaria.
Ich habe das Gefühl, dass die Ikarioten jetzt erst so langsam ihren üblichen Rhythmus wiederfinden nach einem Sommer mit den meisten Touristen jemals.
Ikaria boomt.
Fast die gesamte Nordwestküste soll voller geparkter Autos gewesen sein. Die Strassen sind an sich schon sehr eng. Eine Tortur sei es gewesen sein, sagen mir viele Ikarioten.
Außer in Nas treffe ich kaum Ikarioten, die mit soviel Tourismus umgehen können. Die sehr knappe Tourismus-Saison von Mitte Juli und August soll die notwendigen Einnahmen bringen, um den Rest des Jahres hinzukommen. Da es hier kaum andere regelmäßige Einnahmequellen gibt, ist der Tourismus willkommen.
Auf Ikaria wird gerade viel gebaut, Hotels errichtet. Die Nordwestseite soll den wachsenden Touristenstrom beherbergen und gefallen. Das wird sicherlich gelingen, denn die Jugend von Ikaria spricht gut englisch. Die meisten von Ihnen leben zwar hauptsächlich in Athen, kommen aber im Sommer immer wieder zurück, weil es dann hier auch genug Arbeit gebe.
Vier Flieger bringen jeden Tag an die 300 Touristen auf die Insel in der Hauptsaison, dann noch die Menschen und ihre Autos von den Schiffen. Mit den wachsenden Touristenzahlen wird es auch für viele jungen Ikarioten möglich sein, ganzjährig auf der Insel zu bleiben. Viele von Ihnen lernen bereits entsprechende Berufe, um den Familienbetrieb der Eltern übernehmen zu können.
Aber mit mehr Geld kommen oft auch Begehrlichkeiten und Eitelkeiten auf, die den Gemeinsinn der Ikarioten beeinflussen können. Ich wünsche den Ikarioten, dass das Ihnen erspart bleibt und dass sie weiterhin ihr schroffes Paradies gemeinsam genießen können.
Ich habe bis zum Schluß tolle Menschen kennengelernt, wenn auch mehr die Zugezogenen aus Athen, Thessaloniki usw. Die leben hier richtig glücklich, wenn sie eine Arbeit gefunden haben. Einheimische habe ich in den 9 Tagen hier nicht richtig gut kennen lernen können, dazu braucht es dann doch mehr Zeit. Aber irgendetwas scheint er zu haben, dieser ehemals verschlafene Riesenfels mitten in der Ägäis.
Als nächstes geht ´s für mich über Athen nach Kreta. Dort geht ´s vor allem darum, ob ich mir ein Leben dort vorstellen kann auf Dauer und ob ich Seminarorte für Mai und Oktober finden kann.
Ich möchte es ein wenig so angehen, wie es mir mein Freund, Andreas Ebel, geschrieben hat. Sei einfach da und der Seminarort findet dich, nicht umgekehrt.
Ich glaube, um das zu verinnerlichen war Ikaria eine gute Zwischenstation. Ich bin gespannt, was das Leben auf Kreta für mich bereit hält.
Skopelos, das grün-blaue Paradies
Eigentlich wollte ich dieses Jahr eher nach Chios reisen und Erkundungen über geeignete Seminarorte für meine Sommerseminare anstellen. Aber. Bereits vor etwa einer Woche in Pillion merkte ich etwas sehr Wichtiges: Das tiefe Blau des Meers ist noch viel entspannter wenn noch sattes Grün aus den Bergen drumherum dazukommt.
Davon hat das Pillion bei Volos schon reichlich, aber dafür ist das Meer dort oft zu wild zum Schwimmen. Noch idealer als das Pillion erscheint mir daher Skopelos zu sein, das ich bereits im Juni 2018 bereist habe, damals noch mit meinem Vater. Diesmal werde ich es allein bereisen aber mit konkreten Absichten.
Ich habe nämlich einen Strandabschnitt bei Skopelos gefunden, den ich gleich ins Herz geschlossen habe und der mich bis heute noch nicht loslässt: Stafylos Beach. Letztes Jahr war es dort traumhaft zu schwimmen und zu verweilen. Die reinste Erholung im kristallklarem Wasser, dem angenehmen salzhaltigem Wind, dem Grün der Bäumen und den Felsen drumherum sich aufzuhalten.
Mein Energielevel stieg sofort damals auf Maximum. „Na wenn das nicht der richtige Ort für meine Seminare ist?“ dachte ich damals. Schliesslich geht es auch darum mehr im Gleichgewicht mit sich selbst und auch der „Aussenwelt“ zu gelangen.
Meine Erwartungen an diese Reise
Wie wird sich Stafylos mir dieses mal präsentieren? Und werde ich hier auch geeignete Unterkünfte finden, um Seminare hier stattfinden zu lassen? Meine Erwarttungen sind hoch, denn die Anreise aus Deutschland nach Skopelos ist nicht direkt und deswegen sollte sich dieser Weg für alle Seminarteilnehmer lohnen. Das geht nur, wenn Stafylos Beach wirklich etwas Spezielles ist. Skopelos ist es auf jeden Fall, keine andere griechische Insel hat soviel sattes Grün zu bieten wie Skopelos.
Meine Ankunft auf Skopelos verläuft sehr angenehm. Die Insel ist jetzt Anfang September nicht mehr so überfüllt mit Touristen und auch die Strassen sind angenehm zu fahren. Meine Herberge nah bei Stafylos Beach ist in Ordnung und die heimische Katze und ein kleiner Hund freuen sich über meine Anwesenheit genau so wie ich über ihre.
Danach jedoch sollte mich eine erste negative Überraschung erwarten.
Erste Enttäuschung
Als ich beim Stafylos Beach eintreffe, um dort noch schnell ein tolles Meeresbad zu nehmen, sehe ich gleich zwei für mich neue Begebenheiten: eine Beach Bar und eine Kayak-Ausleihe. Das sorgt für einen ersten Dämpfer.
Dann merke ich aber auch noch, dass diese kleine wilde Bucht voller Charme und kristallklarem Wasser auch wohl aufgrund der Kayak-Ausleihe in zwei Abschnitte unterteilt worden ist getrennt mit gelben Bojen.
Ich merke gleich, dass dadurch der ganze Charme dieser tollen Bucht enorm leidet. Ich verspüre keine richtige Lust baden zu gehen, wie es Juni 2018 noch war. Hinzu kommt auch noch die Musik der Beach Bar, die weil mittig am Strand platziert, weiteren wilden Charme wegnimmt. Ich kann es kaum glauben, aber innerhalb nur eines Jahres hat sich für mich dieses ehemals wilde Badeparadies in eine normale Badebucht verwandelt.
Erste Begegnungen mit Aussteigern
Ich bin so enttäuscht und traurig, dass ich Trost brauche. Ich fange ein Gespräch mit einem Aussteigerpärchen an, welches hier Schmuck verkauft. Beide um die 50, er älter. Sie erzählen mir, dass die Beach Bar schon seit rund 20 Jahren existiert und dass sie nur letzten Sommer erst später in der Saison, nämlich erst im Juli, geöffnet hatten.
Wie schön, dass ich letztes Jahr im Juni da war, denke ich mir. Im Juli und August ist der Strand völlig überfüllt, erzählen Sie mir weiter. Zum Lärm der Beach Bar kommt dann noch die laute Musik aus etwa 30 Booten, die hier anlegen, Jet sky usw. Meine Trauer verwandelt sich in leichte Wut.
Beide Aussteiger kommen aus Athen, leben nun seit Jahren hier in einem kleinen Haus auf den Bergen und haben ihr Leben extrem vereinfacht. Sie brauchen nicht viel zum Leben und fast die gesamte Nahrung kommt von der Natur erzählen sie mir. Skopelos gibt einem fast alles, bis auf Weizen, Kartoffeln, Reis. Dafür haben sie immer frischen Fisch, Oliven, Hühnereier, Schafsmilch, Gemüse, Wurzeln und Früchte, Nüsse. Das kommt schon ganz gut hin, denke ich mir.
Sie hatten das moderne stressige Leben extrem satt und das war ihr Ausweg. Sie würden es jederzeit wiederholen. Als ich ihnen von meinen Seminaren erzählen, entgegnen Sie mir, dass für sie dieser Ort auch etwas magisches hat, pure Erholung für die Seele sei – allerdings nun wieder erst ab Oktober. Aber Oktober sei das Wetter nicht so beständig als dass man hier Sommer-Seminare geben könnte. Ich brauche also eine Alternative zu Stafylos. Und das gleich am allerersten Tag.
Aber besser so, denn da bleibt mir noch Zeit, denke ich mir.
Suche nach Alternativen zu Stafylos Beach
Am nächsten Tag beschließe ich Kastani Beach als Alternative zu Stafylos Beach anzusteuern. Kastani Beach ist der Strand, in dem einige Szenen von Mamma Mia! gedreht worden sind. Es liegt im Westen der Insel und ich brauche ca. 20 Autominuten hin.
Schon auf dem Weg hin spüre ich dieses Hochgefühl, dass ich verspüre, wenn dieses satte Piniengrün der Bergen und Hänge auf dieses Karibikblau des Meeres treffen. Im Westen von Skopelos gibt es dazu noch malerische Landschaften, die das grün-blaue Farbenspiel nochmals reizvoller aussehen lassen.
Kastani Beach hat auch eine Beach Bar, die aber nicht so laute Musik spielt und relativ rechts platziert ist am Strand. Links wirkt der Strand noch ursprünglich, da es dort auch Felsen gibt, die dem Ganzen Ambiente eine Wildheit verleihen.
Das Wasser ist krystallklar, die Insel gegenüber ist zauberhaft. Ich bin begeistert. War ich auch letztes Jahr, fällt mir wieder ein. Nur habe ich es vorher als Seminarort nicht in Erwägung gezogen, da es die Mamma Mia! Beach ist usw… Ich werde mich die nächsten Tage intensiv umsehen und herausfinden, ob es geeignete Unterkünfte und Seminarräume in der Nähe gibt.
Die Ausblicke auf dieser Seite der Insel sind phänomenal, außedem gibt es hier auch schöne Sonnenuntergänge. Meine Laune steigt merklich.
Wiedersehen mit Rita
Rita! Denke ich am nächsten morgen auf einmal. Sie kennt hier jeden auf der Insel und kann mir helfen bei meiner Suche. Sie betreibt das Idea Emporium, Fashion and Food, sie lebt und bestimmt den Life-Style von Skopelos. Als ich in Chora, der Hauptstadt von Skopelos ankomme, ist es noch früher Nachmittag, die Geschäfte haben noch zu und ich beschließe eine kleine Tour zu starten durch die engen Gassen von Chora. Der Charme dieser Insel ist wirklich besonders.
Vor dem Idea Emporium erfahre ich, dass Rita meistens vormittags da sei. Sie sei jetzt baden. Da ich aber vor dem Idea länger bleibe und quatsche, vergeht viel Zeit und Rita trifft noch ein. Sie hat eine Aura, die einem ein gutes Gefühl gibt und oft sehr gute Ideen. Sie hat eine Lösung für mich und ruft dort im Hotel gleich an, aber keiner meldet sich.
Wir sind in der Zwischenzeit zu einer bunten kleinen Truppe vor dem Idea gewachsen und unterhalten uns draußen auf der Gasse über verschiedene Themen, vor allem Psychotherapie ist das Thema und gerade junge Griechen sind Feuer und Flamme dafür. Schön, das freut mich, denn das gibt mir noch ein besseres Gefühl für diese Insel.
Ich erhalte dann noch einen weiteren Tipp, wo ich mich umschauen soll wegen Seminaren. Skopelos Experience heisst es. Das würde gut zu mir passen.
Neue Fährte führt mich zu Skopelos Experience
Am nächsten Tag treffe ich dort ein. Das Skopelos Experience betreiben in ihrer ersten Saison zwei junge Aussteiger. Mit einem davon, Adonis, habe ich etwas mehr zu tun. Ich schaue mich erstmal um, bestelle dann was zu essen und danach reden wir.
Er sei selbst interessiert, Seminare dort stattfinden zu lassen. Für mich jedoch ist sein Ort nicht optimal für Seminare, dazu fehlt ein wenig die Infrastruktur. Aber das Essen ist lecker und das Projekt toll. Mir gefällt seine Offenheit und ich spüre sein Feuer. Er ist Macher und sehr spontan. Das liegt mir. Ich muss oft an mich und der Farm in Frankreich denken, ich hatte die gleiche Energie wie Adonis jetzt.
Ich besuche danach auch den Tipp von Rita. Die Anlage des Hotels sieht gut aus, es gibt n Pool und es sieht gepflegt aus. Auch die Zimmer sehen gut aus, die Maissonettenzimmer haben aber Mängel. Leider sind die Räumlichkeiten für die Seminare noch im Rohbauzustand und ich zweifle stark, ob sie bis Juni 2020 fertig werden. Ich brauche also leider Alternativen. Ob ich wirklich jetzt noch etwas finden werde?
Meine Restzeit auf der Insel wird langsam knapp und es gibt kein Hotel in einem guten Preissegment, welches Räumlichkeiten für Seminare hat. Ich habe mittlerweile viele besucht und mit vielen Einheimischen darüber gesprochen.
Am letzten Tag fügt sich alles
An meinem letzten Tag auf Skopelos möchte ich noch einmal Adonis von Skopelos Experience besuchen. Noch beim Essen hat Adonis eine neue Idee. Wir fahren gleich um die Ecke zu Maria, einer älteren einheimischen Frau, die ein Hotel betreibt.
Bei Maria merke ich gleich, dass das etwas ganz anderes ist als ein Hotelbetrieb. Sie macht sofort einen interessierten wie verantwortungsvollen Eindruck. Sie kümmert sich gerne, auch wenn es teils viel ist für ihre 74 Jahre sei.
Sie erzählt mir, was sie alles selbst herstellt. Ich bin erstaunt und begeistert: Käse, Eier, Marmelade, Gemüse, Obst stammt aus eigener Produktion. Als sie mir die Zimmer und die Örtlichkeiten zeigt, merke ich sofort wie ich innerlich spüre, das dies der richtige Ort ist, um meine Seminare stattfinden zu lassen.
Ich fühle mich dankbar und reich beschenkt. Über Rita und Umwegen bin ich an Adonis geraten und jetzt an Maria. Ich freue mich richtig auf die Zusammenarbeit mit solchen Menschen, ohne naiv zu sein. Es liegt noch einiges an Arbeit vor mir bis es soweit ist.
Meine Skopelos Reise war diesmal fokussiert auf der Suche nach Seminarorten. Der Spirit dieser Insel ist besonders. Ich hatte viele tolle Gespräche mit ganz verschiedenen Menschen, die dort leben und oder dort aufgewachsen sind. Ich merke immer mehr wie mein Vertrauen zu mir selbst jeden Tag wächst. Ich finde immer, was ich suche und was ich suche ist immer da. Es liegt an mir, es annehmen zu wollen und zu können.
Ich bin nun gespannt wie meine nächste Reise nach Ikaria (No-Stress-Island) verlaufen wird, was ich dort lernen werde und was es dort Spannendes zu entdecken gibt. Leben dort die Menschen wirklich so viel entspannter als wir und ohne Druck? Halten alle viel mehr zusammen als bei uns?
Ich werde auch dies erleben…
Was kann ich tun gegen das Gefühl, nie gut genug zu sein
„Nie gut genug zu sein“ – Das fühlt sich grundsätzlich nicht besonders schön an. Gleichzeitig setzt es dich und andere Menschen unter Druck und hält sie in Bewegung, kann sie aber auch oft direkt in einen Burn-Out schicken.
Denn wer sich ständig selbst antreibt, der übersieht häufig, dass Menschen ziel-, druck- und stressfreie Zeiten zum Aufladen brauchen.
Viele Menschen, die an sogennanter „Aufschieberitis“ leiden, haben übersteigerte und oft unrealistische Erwartungen an sich selbst.
Sie gehen schon bevor sie mit etwas begonnen haben davon aus, dass es nicht gut genug sein wird, wenn sie etwas erledigen werden.
Ihre Konsequenz daraus:
Um Enttäuschungen zu vermeiden, fangen sie dann gar nicht erst damit an.
Oft gibt einem aber auch der Lebenspartner/Chef/Eltern/ soziale Umfeld das Gefühl, dass das was man tut oder leistet nie genug ist.
Menschen sind soziale beziehungsorientiert Lebewesen und geben etwas auf Meinungen ihrer Mitmenschen. Ein Mensch mit einem geringen Selbstwert, wird oft verletzt, wenn ihm/ihr ihnen Dritte ständig vermitteln, dass es nicht reicht, was er/sie tut.
Das ist selbst dann der Fall, auch wenn das weniger mit dem Verhalten desjenigen selbst tun hat, sondern eher mit einer übersteigerten Erwartungshaltung beim Chef/Kollegen oder beim Partner.
Dabei sollte man unbedingt beachten:
Oft haben andere Menschen, Chefs, Lebenspartner aber auch zu hohe Erwartungen an sich selbst, d.h. sie sind sich selbst nicht genug und übertragen dieses Gefühl auf ihre Umwelt und geben ihren inneren Druck an ihre Mitarbeiter weiter.
Ein Weg mit diesem Gefühl des Nicht-Genügens umzugehen:
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Prüfe doch mal die Erwartungen, die du an dich selbst hast.
-
Am besten setzt du dich hin und schreibst auf,welche Ansprüche du an dich selbst stellst/hast.
-
Wie genau müssten diese sein, damit du das Gefühl hättest, dass es reicht und bzw. dass Sie genug sind?
-
Sortiere die Ansprüche von Dritten an dich (vom Chef, Lebenspartner, den Eltern etc.) und deine eigenen Ansprüche an dich auseinander.
-
Welche sind deine wirklichen Ansprüche an dich selbst?
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Welche hast du von Dritten übernommen?
-
Schau, ob Ihre Erwartungen an dich selbst realistisch sind.
-
Frage auch vertraute Menschen, ob sie nicht vielleicht zu viel von sich oder von dir erwarten.
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Überlege, wo es ihr Leben tatsächlich besser und schöner machen würde, wenn du in diesem Bereich wachsen und dazulernen würdest, also dich anpassen würdest an die Ansprüche anderer.
-
Gibt es Bereiche, in denen du etwas tust und das Gefühl hast, darin gut genug zu sein? Oder auch Bereiche, die dir nicht wichtig sind und ob du darin auch gut genug bist?
Welche sind es? Schreibe sie auf und ein Beispiel dazu.
-
Was ist in diesen Fällen anders als in den Fällen, in denen du dich für „nicht gut genug“ fühlst?
Frage dich doch mal abschliessend:
-
Was würdest du gerne statt dem Gefühl nicht gut genug zu sein gerne über dich denken und fühlen.
Eigentlich kannst das ja schon, so zu denken und zu fühlen.
Denn: es gibt bei dir bestimmt mindestens einen Bereich, in dem du dich als gut genug fühlst oder „wo“ es dir gänzlich unwichtig ist, gut genug zu sein.
Oft entsteht das Gefühl „Es ist nicht genug“ tatsächlich aus einem Defizit im eigenen Verhalten heraus.
Überlege vielleicht auch, ob du am falschen Ort/Berufsfeld bist, an einem Ort, der nicht gut zu deinen Fähigkeiten, Stärken und Vorzügen passt.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du ein kommunikationstarker, menschenorientierter Typ bist und in einem technischen Beruf arbeitest oder wenn du im Verkauf jobbst, aber sehr schüchtern bist.
Am „falschen Ort“ wirst du wohl oft kämpfen müssen und doch nie die Chance haben, genug zu sein.
Der Weg heraus aus einem übersteigerten Gefühl, dass du nie genug bist, führt wie oft über die Achtsamkeit.
Über die Achtsamkeit mit dir selbst. Über Achtsamkeit mit dem, was um dich passiert und was das in dir selbst an Gedanken und Gefühlen auslöst.
Genauso wichtig ist Achtsamkeit mit den eigenen Bedürfnissen.
Denn je achtsamer du mit dir selbst umgehst, desto eher kannst du das Gefühl, dass es nicht genug ist, schon beim denken verändern und so geschickt für dich nutze, ohne dich dann noch schlecht zu fühlen.
Ich hoffe, der Artikel konnte dir ein bißchen weiterhelfen.
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Die besten 7 Schritte, um los zu lassen
Hast du schon mal von deinen Freunden den Ratschlag erhalten „Du musst Loslassen“ oder „Jetzt lass es doch endlich mal los und kümmere dich um deine Angelegenheiten“?
Gut gemeint, aber: Trotzdem schaffst du es nicht und hängst noch immer an Sachen fest, die dir nicht gut tun?
Kennst du das? Du ärgerst dich über dich selbst und hast das Gefühl dich darin „verbissen“ zu haben und nicht rauskommen zu können. Du durchlebst mehrmals diese Gefühle oder Erfahrungen, die verletzend sind und dich aus dem Gleichgewicht bringen.
Dieses Verharren kann folgendes sein:
- Trauer: du kommst mit dem Tod deines Partners oder eines dir nahen Menschen nicht gut zurecht, verharrst in Trauer und kannst nicht an eine schöne Zukunft denken
- Abhängigkeit: du bleibst und hälst z.B. zu deiner Partnerschaft fest, die dir schon lange nicht mehr gut tut, weil z.B. dein Partner dich und/oder deine Kinder terrorisiert.
Du hast das Gefühl an deinem Arbeitsplatz bleiben zu müssen, obwohl du entweder gemobbt wirst, die Arbeit dir keine Zufriedenheit gibt oder du dich völlig über- oder unterfordert fühlst
- Trennungsschmerz: du fühlst dich verletzt, weil dein Partner Schluss gemacht hat oder jemand anders bevorzugt hat. Du fühlst dich zurückgesetzt und kannst nicht von diesem Gefühl loskommen.
- Schuldgefühle/Gewissensbisse: du wirfst dir einen Fehler oder ein Versäumnis immer wieder vor. Du kannst oft nicht positiv nach vorne schauen sondern ärgerst dich über dich selbst
- Verletzt sein: du fühlst dich verletzt durch das Verhalten anderer, dass sie keine Rücksicht auf dich und deine Gefühle nehmen, fühlst dich dabei allein.
- Aushalten/Kämpfen: Du hälst an deiner Lebensumgebung (Haus, Wohnung, Nachbarschaft) fest, obwohl dich die Nachbarn schikanieren oder nicht akzeptieren wollen. Du kämpfst oft um die Anerkennung anderer Menschen, die dir wichtig sind, aber kriegst sie oft nicht.
- Ungerechtigkeit: Du fühlst dich oft ungerecht behandelt, obwohl du immer versuchst, positiv über Situationen und Menschen zu denken und viel tust, damit gewisse Situationen sich gut entwickeln. Du wirst aber leider oft enttäuscht. Das frustriert dich.
Solche Erfahrungen zu durchleben ist sehr stressbehaftet für unseren Organismus, kostet uns sehr viel Energie, raubt uns unserer Gesundheit und Lebensqualität.
Dein bester Ausweg: Loslassen lernen!
Damit du gesund und befreiend leben kannst und dein Leben wieder mehr genießen kannst.
Wie lernt man richtig loszulassen und nach vorne blicken zu können?
Loslassen funktioniert am besten in 7 einfachen Schritten:
1 Verstehe die Ursachen deines Verharrens
Ich habe im Laufe meiner Coachings festgestellt, dass es hilft die Ursachen zu verstehen, woher es kommen kann, dass du noch nicht gut loslassen kannst.
Oft sind dafür Erlebnisse oder Erfahrungen aus der frühen Kindheit verantwortlich, die bis heute in uns aktiv sind und es uns sehr schwer machen, voran zu kommen.
Es geht hier nicht um Schuld, sondern darum, ein tieferes Verständnis für dich und dein Verhalten zu entwickeln. Das erhöht dann auch die Bereitschaft, endlich das Loslassen zu lernen, motiviert dich also zusätzlich.
Frage dich wie deine Kindheit verlaufen ist und in welcher Umgebung du als Kleinkind großgeworden bist. Wie hast du dich gefühlt? Gibt es Situationen, die mit deinem heutigen Verharren zusammenhängen?
2 Beschreibe deine Gefühle und schreiben diese auf
Nimm dir Zeit, fühle in dich hinein und schreibe alle deine Gefühle auf, die du jetzt hast, wenn du in einer Situation verharrst, aus der du keinen Ausweg siehst.
Bist du wütend, traurig, verletzt, erschöpft, emotionslos, fühlst dich allein, hilflos… Schreibe alles auf ein Blatt Papier auf. Schreibe das Datum, die Uhrzeit und deinen Namen mit auf.
3 Lasse alle deine Gefühle/Gedanken zu
Lies dir dein Blatt leise innerlich vor und versuche dabei deine Gedanken und Gefühle nicht zu bewerten in gut/schlecht, positiv/negativ sondern lasse sie einfach zu.
Atme tief ein und aus, lasse sie in deinem Körper sich ausbreiten, versuche sie nicht zu verdrängen. Mach die Augen dann zu und atme weiter.
Nach einer Weile nimmt die Intensität/Schmerz ein wenig ab.
Alle deine Gedanken und Gefühle gehören zu dir (nicht nur diejenigen, die sich angenehm anfühlen), deswegen lasse auch alle zu.
4 Was will ich stattdessen machen und fühlen?
Dieser Schritt hat eine enorme Kraft.
Fühle in dich hinein und frage dich:
Was möchte ich stattdessen machen als Verharren auf das Alte? Welche Gefühle möchte ich stattdessen fühlen? (wenn ich die Situation überwunden habe, die mir noch unangenehme Gefühle verschafft).
Denke an all das Gute, was dich erwartet dann, wenn du losgelassen hast? Wähle eine Situation für dich, die dir guttut. Wähle Gefühle, die dir guttun und sich angenehm anfühlen. Bleibe bei dir und deinem Verhalten.
Schreibe dir diese Gefühle auf ein neues Blatt Papier auf. Stelle dir genau die Situation vor, die du überwinden möchtest. Was wirst du in Zukunft tun, damit du dich dauerhaft gut fühlst? Schreibe hier deinen Namen auf, aber kein Datum und Uhrzeit auf.
5 Ersetze deine alten Gefühle und Bilder durch die neuen
Der entscheidende Schritt: Sage dir mehrmals leise im Stillen, dass du die alten Gefühle loslässt und dass du dich auf die neuen freust. Zähle deine neuen Gefühle auf.
Formuliere deine Gedanken und Sätze immer in der Gegenwart. Beispiel: „Ich bleibe ruhig und fühle mich zufrieden“, und nicht „ich möchte glücklich und zufrieden sein.“
In meinen Coachings/Begleitungen wird im Unterbewusstsein die alte unangenehme Erfahrung erst aufgelöst und durch die neue, gewünschte ersetzt. Das braucht viel Übung und eine entsprechende Methode.
Das fühlt sich sehr angenehm an und wirkt gleich effektiv und nachhaltig, weil sie im Unterbewusstsein wirkt.
Wer sich das neue Verhalten und die neuen Gedanken in sein Unterbewusstsein selbst einüben will, braucht dazu Übung und mehrmalige Wiederholungen, dieses Schrittes. Am Anfang werden sich die neuen Gedanken eher ungewohnt und nicht echt anfühlen.
Wiederhole sie trotzdem weiter, immer dann, wenn du merkst, du kannst gerade nicht loslassen. Nach einiger Zeit wird es besser werden. Wenn es nicht klappt, dann hast du entweder etwas nicht richtig verstanden oder machst etwas nicht ganz so wie es sein soll. Kontaktiere mich am besten in dem Fall persönlich.
6 Verbrenne das Papier mit den alten Gefühlen und Gedanken
Verbrenne danach das Papier auf dem du die alten Gefühle aufgeschrieben hast. Bitte verbrenne es auf sichere Art und Weise. Das hilft los zu lassen, weil es wie ein Ritual wirkt. Rituale haben eine starke Kraft auf uns Menschen.
Denke dabei positiv über deine alten Gefühle, sie gehörten zu dir und dürfen nun gehen. Verabschiede sie friedlich und mit Akzeptanz.
7 Üben der Neuen Überzeugungen/Gefühle
Genauso wie du gelernt hast Auto oder Fahrrad zu fahren, lernst du nach dem Loslassen nun die neuen Überzeugungen und Gefühle gleich anzuwenden.
Lese dir jeden Tag dein neues Verhalten und Gefühle vor und wie gut du dich dabei fühlst. Das solltest du min 3 Monate jeden Tag tun.
Haben sich bei entsprechender Situation die alten Gefühle nochmals „gemeldet“ ist das gar nicht schlimm, denn du übst ja erst bevor es sitzt. Auto fahren oder Fahrrad fahren hast du auch nicht gleich perfekt gekonnt, alles eine Frage der Übung.
Also in diesem Fall nochmals sich die alten Gefühle und Situation vorstellen, die Gefühle dabei aufschreiben, das Papier wieder verbrennen, die alten Gefühle friedvoll verabschieden und anschließend die neuen Gefühle aufsagen mehrmals im Stillen.
Wer das 3 Monate immer wieder täglich übt, wird in Zukunft sehr viel leichter loslassen können und sich viel besser fühlen als zu Zeit. Die neuen Überzeugungen gelangen ins Unterbewusstsein und setzen sich dort fest. Sie arbeiten konstruktiv im Stillen für uns. Du machst dir selbst damit ein Geschenk.
Wenn du die besten 7 Schritte zum Loslassens durchgeführt hast über einige Monate hinweg, dann hast du schon viel dazugewonnen:
Erleichterung, inneren Frieden, mehr Energie und viel mehr Lebensfreude, also ist deine Lebensqualität enorm gestiegen. Allein deswegen lohnt es sich jetzt gleich mit den 7 Schritten zu beginnen.
Wenn dir der Artikel gefallen hat, so poste es bitte weiter, damit ich auch meine Kosten ausgleichen kann und dadurch auch in Zukunft etwas für dich tun kann.
Ich finde es fair, dass wir uns gegenseitig ein wenig unterstützen. Danke Dir! Namasté
Für etwaige Fragen zum Artikel oder zu Coaching-Terminen kontaktiere mich doch gerne über das Kontaktformular.
Dein Platon. Danke für dein Interesse.
Kleine Übung… Große Wirkung! MUSS durch KANN ersetzen
Diese Übung wird dein Denken und damit auch dein Fühlen stark verändern. Du wirst anschließend weniger Druck spüren, etwas zu tun,. Du wirst also Sachen lieber tun als vorher und du wirst dir mehr zutrauen! Diese Übung ist sehr effektiv.
Weshalb ist die Übung so effektiv?
Weil das Wort KANN in uns und unserem Gehirn eine völlig andere Wirkung auslöst (viel positiver) als das Wort MUSS, das uns eher in unseren Möglichkeiten einschränkt.
Wirkung des Wortes MUSS
MUSS signalisiert: Wir haben keine Wahl, Zwang, kein freier Wille mehr, keine Kreativität möglich. Ob man MUSS sagt, denkt oder hört, die Wirkung ist jedesmal unangenehm.
Wirkung der Wortes KANN
KANN signalisiert uns, dass wir immer eine Wahl haben (etwas zu tun oder zu lassen) und außerdem können wir das dann auch, also wir haben die Fähigkeit dazu und beherrschen es. Selbst wenn wir etwas noch nicht können wirkt dieses Wort motivierend auf uns und nicht behindernd.
Die Folge: es wird in Uns sehr viel weniger Stress erzeugt, denn wir haben immer die Wahl und wir können es. Aus einem Gefühl der inneren Ruhe, können wir besser Denken und leichter die beste Entscheidung für uns treffen!
Die Übung: MUSS durch KANN ersetzen
Ersetze jedes mal, wenn du das Wort MUSS/MÜSSEN/MÜSSTE denkst oder sagst durch das Wort KANN/KÖNNEN/KÖNNTE.
Das klingt einfach ist es aber nicht unbedingt. Deshalb korrigiere dich ruhig auch im Nachhinein und sag oder denk noch einmal den Satz neu mit dem Wort KANN stattdessen. Mach diese Übung am besten ab jetzt dauerhaft.
Am Anfang wirst du dich vielleicht noch schwer tun, aber schon bald, wird das Wort MÜSSEN so gut wie gar nicht mehr in deinen Gedanken, Worten und damit auch in deinen Gefühlen sein. Du wirst dich allein deswegen sehr viel freier fühlen.
Wünsche Dir viel Spaß dabei, dein Platon
Veränderung geht leicht? Wie denn das
Die meisten Menschen schauen mich verdutzt an, wenn ich Ihnen sage: „Veränderung geht doch ganz schnell! Ist angenehm und nachhaltig. Kennst du das etwa nicht?!“
Offensichtlich haben sie bislang gegenteilige Erfahrungen gemacht. Vieles probiert und fühlen sich entweder „schon wieder am Anfang angekommen“ oder „frustriert, weil es sich nur kurz gut angefühlt hat“.
All das kenne ich auch gut. Aus meinem eigenen Leben.
Wow! das geht ja doch!
Und genau deswegen hat es mich so sehr gepackt, als ich dann endlich das Glück hatte, Methoden zu erlernen, die auf angenehme Weise augenblicklich funktionieren und auch noch ein Leben lang anhalten.
Es war meine Lösung aus all dem Leid und den Frust herauszukommen. Ich habe gespürt, dass ich Alles über diese Methoden lernen will, weil es mein Leben angenehm und radikal zugleich ändern wird. Mein heutiges Leben spricht nun für sich.
Doch was ist der Grund, dass diese Methoden so viel besser funktionieren, als all die übrigen, die du bislang ausprobiert hast?
Um diese Frage gut zu beantworten, möchte ich Dir zunächst einige spannende Fakten aus der Hirnforschung geben, die dein Denken revolutionieren können:
In jeder Sekunde gelangen über 11 Mio. Bits an Information über die Sinnesorgane in unser Gehirn! Von all dieser Riesenmenge an Information (11 Mio Bits) wiederum gelangt nur ein sehr geringer Bruchteil in unserem Bewusstsein.
Zur Verdeutlichung! Nur ein Millionstel (1.000.000 zu 1 !!! also sehr sehr wenig) dessen, was unsere Augen sehen, unsere Ohren hören und die übrigen Rezeptoren melden, kann von unserem Bewusstsein verarbeitet werden.
Allein das stellt, meiner Meinung nach, alle in Frage, die glauben und behaupten, dass man allein durch Bewusstsein, bewusste Entscheidungen, einer bewussten Haltung oder bewusstes Nachdenken etwas verändern/erreichen kann im Leben.
Welche Verarbeitungskapazität hat unser Bewusstsein?
Der maximale Informationsfluss einer bewussten Sinneswahrnehmung liegt zwischen 40- max 77 Bits/Sek.! (Je nach Messung und Versuchsanordnung) Also viele Größenordnungen weit unter dem, was unsere Rezeptoren aufnehmen (11 Mio Bits!).
Unsere Wahrnehmung beschränkt sich also auf einen winzig kleinen Ausschnitt der aufgenommenen Informationsfülle aus der Umwelt.
…und unser Unterbewusstsein?
Unser Unterbewusstsein hat dagegen eine vielfach erhöhte Verarbeitungskapazität und berechnet durchschnittlich 40 Mio Bits an Information/Sek. Also fast das 4 fache dessen, was an Information über unsere Sinnesorgane ins Gehirn einströmt (11 Mio Bits/Sek)!!! Unser Unterbewusstsein/Unbewusstes steuert damit natürlich aber auch unsere Körperfunktionen, wie Atmung, Herzschlag uvm.
Die Bandbreite unseres Bewusstseins ist mikroskopisch, verglichen mit der Bandbreite unseres Unbewussten!
Unbewußt verarbeiten wir 200.000-mal soviel wie bewusst!
Oder bildlich dargestellt:
Wäre unser Bewusstsein 1m lang, hätte unser Unbewusstes die Länge der Strecke zwischen Frankfurt und Köln!
Allein dieser Vergleich macht doch ganz deutlich, welches das richtige „Instrument“ ist, um die Veränderung eines Verhaltens mühelos verarbeiten und bewerkstelligen zu können.
Auf die richtige Methode kommt ´s drauf an!
Im Gegensatz zum Bewusstsein befindet sich aber unser Unterbewusstsein aber immer nur in der Gegenwart auf. Erlernte Verhaltensweisen, Erfahrungen, Einstellungen, Werte und Überzeugungen sind hier drin langfristig gespeichert.
Veränderung geht dann leicht, angenehm und langfristig, wenn die angewendeten Methoden, die freien Kapazitäten des Unterbewusstseins einbinden und sie richtig „ansprechen“. Das können nur ganz spezielle Methoden.
No Way! – Das geht gar nicht gut!
Alle Methoden, die über Verstand, Bewusstsein, Organisation, Muss (Druck), Klarheit, Wissenstransfer und Weisheiten funktionieren wollen, kann man getrost ignorieren.
Denn unser Bewusstsein ist schlicht maßlos überfordert damit, die ankommende Informationsmenge verarbeiten zu können. Deswegen motivierst du dich immer wieder auf s Neue, versuchst du ´s nochmal und nochmal etwas nachhaltig zu ändern… und hast doch nur das Gefühl zu scheitern.
So geht’s!
Es gibt besser geeignete Methoden, die das Unterbewusstsein derart ansprechen (Stichwort: Gehirnwellen und Belohnungszentrum des Gehirns), dass unsere freie unterbewusste Kapazität von fast 30 Mio Bits augenblicklich zur Verfügung stehen.
Deswegen fühlt sich ein Coaching/Begleitung mit den richtigen unterbewussten Methoden auch so schön angenehm und leicht an. Weil dieses freie ungenutzte Riesenpotential sofort in dir aktiviert wird.
Die Feedbacks meiner Menschen bestätigen das
Ausschnitt aus dem Feedback einer Frau:
„Platon stellte Fragen und wendete eine Methode an, die mich förmlich aus meiner depressiven Stimmung herausriß. Schon nach wenigen Augenblicken merkte ich, wie eine Energie in meinen Körper hineinströmt, die ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Mein Körper fühlte sich so sanft und warm an, so strahlend. Das ganze Coaching machte entgegen meinen – sonstigen früheren Erfahrungen – richtig Spaß und ich fühlte mich auch danach wie ausgewechselt, konnte mich wieder frei fühlen und so viel lachen.“
Einmal habe ich mit einem Pärchen gearbeitet, der Mann hat folgendes beobachtet:
„Platon setzte sich neben sie und stellte ein paar Fragen: Ich merkte richtig wie die Klientin nach kurzer Zeit sich öffnen konnte und aus einem Mädchen, das nicht genau wusste was sie wollte, eine Vision erarbeitet wurde, in der sie voll aufblühte und wie ausgewechselt war.
Die Vision wurde durch eine Balance von Ihm in ihrem Unterbewusstsein verankert.“
Alt zu Neu – ganz easy!
Man kann ganz leicht emotionale Blockaden lösen und neues gewünschtes Verhalten im Unterbewusstsein integrieren. Das arbeitet dann immerzu mühelos wie Auto-fahren-können für dich im Stillen und du fühlst dich auch im Alltag energetisierter und gelassener zugleich.
Mehrere Studien aus den Neurowissenschaften zeigen auch, dass es wichtig ist, Methoden zu verwenden, die unsere beiden Gehirnhälften zeitgleich aktivieren.
In der linken Gehirnhälfte werden mehr angenehme Gefühle erzeugt als in der rechten Gehirnhälfte, durch die gleichzeitige Aktivierung wird ein neuer Zustand geschaffen, der die eher unangenehmen Gefühle transformieren kann. Wichtig ist hierbei aber auch wieder die richtige Methode!
Dann kannst du erst Volles Potential entfalten – ganz ohne Mühe und Leid.
Literatur-Quellen:
Manfred Zimmermann, Professor am Physiologischen Institut der Universität Heidelberg, medizinischen Lehrbuch: »Physiologie des Menschen«
Tor Norretranders „The User Illusion”, Kapitel 6 (bandwidth of Consciousness)
Unsere Überzeugungen bestimmen unser Leben. Aber wie und weshalb?
Immer wieder fragen mich Menschen bei Einzelsitzungen:
Wie hängt es zusammen, dass unsere innewohnenden Überzeugungen/Glaubessätze so sehr unser aller Leben und unsere Realität bestimmen?
Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung, der Menschen, mit den ich mich unterhalte und betreue, kann ich es wirklich bestätigen: Es sind unsere unterbewussten Überzeugungen, die unser Leben in bestimmten Richtungen lenken.
Doch wie funktioniert es genau?
Ich habe lange Zeit meines Lebens damit verbracht, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Die intensive Beschäftigung war ein wichtiger Schlüssel und ein bedeutender Wendepunkt in meinem Leben. Am besten kann ich diese Frage mit einigen Beispielen beantworten.
Wichtig: Diese Beispiele enthalten alle keine Wertungen oder Bewertungen. Sie dienen rein nur der Erklärung, der oben gestellten Frage. Keine, der erwähnten Personen, wird ver- oder beurteilt.
Ein möglicher Weg: traumatisches Selbsterlebnis
Vom Erlebnis zum Überzeugungssatz:
Ich selbst wurde im Alter von 2,5 Jahren zu meinen Großeltern von Deutschland nach Griechenland gebracht und wuchs dort einige Jahre bei Ihnen auf. Der Hausarzt hatte meinen Eltern beratschlagt, mich eine Zeit lang nach Griechenland zu bringen, damit ich meine Lungenentzündung (in den 70er Jahren konnte eine Lungenentzündung tödlich verlaufen) auskurieren kann. In Deutschland war das Klima zu feucht und ich erlitt trotz Medikamente immer wieder Rückschläge.
Meine Eltern meinten es wirklich gut, als sie mich bei meinen Großeltern abgaben. Aber wie habe ich diese Situation als Kleinkind aufgefasst?
Ich hatte sehr lange Zeit in meinem Leben fast keine Erinnerungen an meine Kindheit. Ein Indiz dafür, dass sich damals Ereignisse stattgefunden haben, die traumatisch für mich gewesen sein mussten, traumatisch heißt in dem Fall für mich als Kleinkind „lebensbedrohlich“.
Ich hatte es als lebensbedrohlich empfunden, dass meine Eltern mich, in dem Augenblick als ich schwach war (Lungenentzündung) zu Menschen abgegeben haben, die ich nicht wirklich gut kannte. Meine Großeltern habe ich zuvor kaum gesehen aufgrund der Entfernung Deutschland-Griechenland. Reisen war damals noch sehr aufwendig und teuer.
Ein Kind, besonders ein Kleinkind, ist ganz besonders darauf angewiesen, dass seine Eltern (am besten beide) sich um sein Wohl kümmern, sonst sind seine Überlebens-Chancen nicht sehr hoch. Zumindest ist es in unserem Unterbewusstsein evolutionär so verankert.
Welche destruktive Überzeugungen/Glaubenssätze für mich und mein Leben haben sich aufgrund dieses – für mich traumatischen – Ereignisses herausgebildet:
- Ich kann keinem Vertrauen, der (vorgibt) mich zu lieben (denn ich kann jederzeit wie aus dem nichts abgelehnt werden und weggegeben werden)
- Ich darf mir keine Krankheiten/Schwächen erlauben (denn dann bin ich nicht gut genug und werde abgegeben). Nur wenn ich funktioniere, bin ich sicher.
In den 70er Jahren konnte man sich fast nur das analoge Telefon zur Kommunikation leisten. Flüge waren sehr teuer. Meine Eltern konnten sich Flüge nicht leisten. Sie konnten deshalb auch nicht öfter nach Griechenland reisen, um mich zu besuchen.
In der Zwischenzeit kümmerte sich gerade mein Großvater ganz liebevoll um mich. Er gab mir das Gefühl wertvoll zu sein und ich wurde schnell gesund. Bereits einige Monate später wollten mich meine Eltern wieder zurück nach Deutschland zurückholen. Ich jedoch reagierte sehr stark ablehnend auf diesen Wunsch.
Mein Opa (Vater meiner Mutter) war eine sehr starke Authorität. Er entschied, dass ich weiterhin in Griechenland bleibe, obwohl ich mittlerweile gesund geworden war.
Meine Mutter war damit nicht einverstanden, hatte aber nicht den Mut und die Kraft, sich gegen den Willen ihres Vaters zu stellen. Wie gesagt, ich urteile nicht, sondern ich erzähle die Ereignisse so, wie sie mir Jahrzehnte später meine Mutter selbst erzählt hat.
Wie wirkten sich diese Überzeugungen nun auf mein späteres Leben ?
Ich kann keinem Vertrauen, der (vorgibt) mich zu lieben- Die Auswirkungen:
Mein Liebesleben: Ich suchte mir vorwiegend Partnerin, die mich in diesen Punkt bestätigten und mich wie aus dem nichts von einem auf den anderen Augenblick verlassen haben.
Die Partnerschaften waren sehr aufreibend für mich und fühlten sich schon nach kurzer Verliebtheitsphase mehr nach Überlebenskampf an als nach Leichtigkeit und Intimität.
Also genauso, wie ich mich damals gefühlt habe, als ich als Kleinkind abgegeben wurde.
Frauen, die ernsthaft an mir interessiert waren, ließ ich nicht an mich heran, obwohl meine Sehnsucht nach einer innigen stabilen Beziehung sehr groß war. Mein Liebesleben leidete sehr daran, dass dieser Glaubenssatz tief in meinem Unterbewusstsein verankert war und ich unbewusst danach lebte.
Bis zu meinem 35ten Lebensjahr spürte ich immer Blockaden und Beklemmungen, wenn ich mich verliebte. Erst dann habe ich mich zum ersten mal fallen lassen können und so etwas wie „Schmetterlinge im Bauch“ spüren können. Endlich! Welch schönes Gefühl.
Weshalb reagierte ich auch als Erwachsener so wie als Kleinkind?
Ist erstmal ein Glaubenssatz in unser Unterbewusstsein verankert, so wird die “erlernte” Reaktion – unabhängig vom Zeitpunkt – bei entsprechender Situation/Reiz immer “im gleichen Muster” abgerufen. Sie verläuft immer identisch ab. Unser Unterbewusstsein ist also immer im JETZT. Kennt keine Vergangenheit oder Zukunft.
In meinem Fall heißt es: Mein Unterbewusstsein kann nicht unterscheiden, ob ich nun das schutzbedürftige Kleinkind bin oder der Erwachsene Mann. Es hat gelernt keinen zu Vertrauen, der mich liebte, da Vertrauen eine enorme Gefahr bedeuten kann für mein Überleben als Kleinkind.
Mein Opa konnte es durch sehr viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung zum Teil auflösen. Aber in Bezug auf meine Mutter (Frauen, Partnerin) blieb es noch aktiv im Unterbewusstsein verankert.
Mit dem Bewusstsein (also dem bloßen logischem Wissen, mit dem Verstand begreifend) war es sehr mühsam, sehr aufreibend und sehr langwierig, diesen Glaubenssatz zu verändern.
Ich habe dazu sehr viele Versuche und ein lange Leidenszeit gebraucht. Das würde ich mir heute ersparen und zu unterbewussten Methoden zurückgreifen, die sanft, schnell und nachhaltig, die gewünschte Veränderung bewirken.
Die Transformation:
Erst seitdem ich diesem Glaubenssatz transformiert habe (mit Hilfe unterbewusster Methoden) zu „Ich bin bereit, das Risiko in Kauf zu nehmen, zu lieben und geliebt zu werden“ fühle ich mich innerlich tatsächlich bereit für eine intime und leidenschaftliche Beziehung.
Ich darf mir keine Krankheiten/Schwächen erlauben – Die Auswirkungen:
Daraus entwickelte sich ein ganz großer Ehrgeiz, alles was ich tat, bestens auch zu beherrschen. Unabhängig davon, ob es mir lag, gut tat oder nicht. Ich wollte immer und überall der Beste sein, denn sonst werde ich ja nicht genug geliebt und riskiere Ablehnung.
Ob nun beim Fussballspielen, beim Auflegen als DJ oder später im Beruf als Cutter/Video Editor. Ich hatte den unbedingten Ehrgeiz der Beste zu sein. Und: ich übte sehr hart dafür. Dieser Ehrgeiz hat mich natürlich auch weit gebracht- Filmpreise, viel Anerkennung und Bestätigung. Jedoch keine Liebe.
Dadurch, dass der Ehrgeiz angstgetrieben war, fühlte ich beim Erreichen meiner Ziele meistens Einsamkeit und eine innere Unruhe statt innere Freude und inneren Frieden.
Verheerend war auch, dass aus einer ursprünglichen Leidenschaft immer mehr so etwas wurde wie ein „Sich-beweisen-wollen“.
Eine weitere Folge – ich wurde zunehmend kritischer
Ich wurde zwischen meinem 20ten-30ten Lebensjahr immer kritischer mir und anderen gegenüber. Hart urteilend und fast gnadenlos. Ich akzeptierte immer weniger meine Schwächen und wollte sie partout weghaben.
Entsprechend meiner Wahrnehmung veränderte sich dann auch meine Welt. Schwarz/Weiß-Denken beherrschte damals meinen Alltag. Unverstanden sein und Einsamkeit wuchsen. Zusammen mit meinem Überehrgeiz führte der Glaubenssatz “Ich darf mir keine Schwächen erlauben” mich in die Depression/Burn Out.
Die Auflösung:
Gewaltfreie Kommunikation hat mein Denken in Bezug auf Bewertungen komplett verändert. Ich spüre wie angenehm und wie offen ich nun Menschen gegenübertreten kann, weil ich sie nicht ver- oder beurteile sondern wertfrei mich für sie und ihre Anliegen interessiere. Meditation und Achtsamkeitsübungen haben auch geholfen.
Zentral war aber, dass ich die Überzeugung Ich darf mir keine Krankheiten/Schwächen erlauben
ersetzt habe mit Hilfe (unterbewusster Methoden) durch die Überzeugung:
Ich liebe meine Unvollkommenheit, denn sie eröffnet mir Wege, auf denen ich neue wertvolle Erfahrungen machen kann.
Mein Leben hat sich seitdem sehr verändert. Ich setzte mich nun sehr viel weniger unter Druck, kann Anliegen auch verantwortungsvoll abgeben. Ich fühle mich nicht mehr zuständig, Alles und jeden zu “bekehren” oder den Ansprüchen von Anderen gerecht zu werden.
Da ist ein großer persönlicher Freiheitsraum entstanden, gefüllt mit sehr viel Freude und Urvertrauen.Ich kann mich nun gut darauf besinnen, was mir Spaß macht und mich erfüllt.
Möchtest du gerne wissen, welcher Glaubenssatz hinter einem bestimmten Verhalten von dir/deinem Partner/Freunden/Kind/Familie oder Vorgesetzten steckt?
Das ist oft sehr hilfreich!
Dann schreibe mir hier! Entweder über den Kommentar hier oder persönlich. Ich freue mich ganz besonders auf Dich.