Ab nach Kißlegg im Allgäu
Nach dem erholenden und gemütlichen Urlaub in Griechenland läuft jetzt meine Reise “gefühlt” in Hochgeschwindigkeit ab. Erst der Flug zurück nach Berlin, dann ein Mini-Aufenthalt bei meinem Bruder, Koffer neu packen, Weiterreise und Kurzaufenthalt nach/in Darmstadt und von dort aus weiter nach Kißlegg im Allgäu.
Dort möchte voller Vorfreude ich ein Seminar besuchen: Psych-K Advanced Workshop mit Brundhild Hofmann. Ich bleibe dennoch entspannt und fühle mich noch wie im Urlaub.
Das Psych-k-Basisseminar habe ich im Oktober 2017 in Oberursel besucht. In diesem Seminar konnte ich mit Hilfe von einer Psych-K-Methode meine kreative Blockade bezüglich Musik und Musikauflegen als DJ auflösen. Seitdem hat sich mein freigewordener kreativer Kanal entfaltet und es haben sich wunderbare Ereignisse vollzogen. Ich habe begonnen selbst Musik zu komponieren. Deep House Music.

mein kreatives Wohnzimmer – Das Cafékesselhaus
Anfang der 90er Jahre legte ich damals leidenschaftlich Black Music (von Jazz, Hip Hop bis zu elektronischer Musik) und House Music auf im legendären Club „Cafékesselhaus“ in Darmstadt. Gemeinsam mit heute weltbekannten bekannten Djs wie Thomas Hammann, Ricardo Villalobos, Gerd Janson. Das Cafékesselhaus war bis 2001 ein wunderbare musikalische „Spielwiese“ für kreative Menschen. Für mich magisch.

Musikalisch war alles erlaubt im Cafékesselhaus, hier ein kurzer Mitschnitt zum Reinhören aus einem DJ-Set von mir, 1995:
Jedoch begann ich kurz vor der Schließung des Clubs keinen echten Spaß mehr beim Auflegen und Musikhören zu empfinden. Ich habe mich damals zu sehr unter Druck gesetzt und wollte meinen Vater unbedingt beweisen, dass ich gut davon leben kann und dass Musik nicht bloß „Quatsch“ ist. Ich wollte auch, dass er stolz auf mich ist und endlich anfängt sich für mich und mein Leben zu interessieren.

Aber egal wie sehr ich mich bemühte, er konnte mir sein Interesse für mich nicht derart zeigen, wie ich es gebraucht hatte. Es ging also nicht mehr um meine Freude und Leidenschaft, sondern darum, meinen Vater zu zeigen, wie toll und liebeswert ich sei. Eine kreative Blockade war die logische Folge.
One Dance Tribe und mein Mehrbettzimmer
Ich habe einen Aufenthalt in einem Mehrbettzimmer im Hotel- und Seminarzentrum Sonnenstrahl in Kißlegg gebucht. Dort findet auch das Psych-K-Seminar statt. Bei meiner Ankunft im Hotel ist es unübersehbar, dass das Hotel gut gebucht ist. Gleichzeitig zu unserem Seminar findet dort ein spirituelles Tanzfestival statt: One Dance Tribe Festival. Hier im Allgäu? frage ich mich. Aber tatsächlich ja, hier mittendrin im Allgäu.
Auf den Weg zu meinem Mehrbettzimmer frage ich mich, ob es denn ein gemischtes Zimmer ist oder nicht. Das hatte ich vergessen beim Einchecken zu fragen. Als ich dann ich die Tür zu meinem Mehrbettzimmer öffne, schauen mich zwei überraschte und entsetzte Augen an und ein offener und lachender Mund versucht Fassung zu finden.
Dadurch ist mir klar: es handelt sich um eine Bettnachbarin, die bislang daran glaubte, in einem reinen Frauenzimmer untergebracht worden zu sein. Wir müssen beide kräftig lachen über diese Situation. „So bin ich auch noch nie empfangen worden“ rutscht mir spontan über die Lippen. Sie erklärt mir den Grund ihrer Reaktion und fragt mich, ob ich mir auch sicher bin, dass das Zimmer ein „gemischtes“ Zimmer ist? Bin ich mir nicht, antworte aber frech mit „Jetzt schon“.
Eine kurze Nachfrage bei der Rezeption zerstreut alle Zweifel an dem Frauen/Männer-Zimmer. Insgesamt sind in diesem Zimmer 7 Betten untergebracht, wovon 6 belegt sind. Neben den Betten ist gerade noch genug Platz, um seine Sachen abzustellen. Es hilft ein wenig, dass man seine Schuhe draußen auf dem Flur abstellen kann. Es gibt zwei Toiletten und zwei Bäder auf dem Flur.
Später erfahre ich, dass auch ein zweiter Mann

mit in unserem Zimmer untergebracht worden ist. Eine Art “Klassenfahrtgefühl” breitet sich in mir unweigerlich aus. Ich erinnere mich aber auch daran, dass es damals oft wenig Schlaf gegeben hat. „Ach, mal schauen“ sage ich mir und lasse mir mein Urlaubsgefühl nicht nehmen.
Nach meinem „einchecken“ gehe ich zu Abend essen und treffe am Buffet Brunhild Hofmann, unsere Seminarleiterin. Der Speisesaal ist voll. Überall sieht man fröhliche und ausgelassenen Menschen in leichten und farbenfrohen Gewändern und Kleidern.
Es wird oft englisch gesprochen und es wird mir offensichtlich, dass viele der versammelten Menschen sich gerade kennen lernen. Brunhild erzählt mir, dass sich über 130 Personen aus der ganze Welt hier in Kißlegg gerade treffen zu dem One Dance Tribe Festival.
Eine sehr inspirierende Athmosphäre, in der nun

Leichtigkeit und Offenheit herrschen. Ich weiß aus Erfahrung, dass sich die Stimmung aber auch im Laufe solcher Veranstaltungen wandelt, sobald die Teilnehmer mit ihren Lebensprozessen konfrontiert werden.
Morgen früh beginnt unser Workshop mit Brunhild. Ich bin sehr gespannt, was ich dort alles erfahren werde und wie die Nacht im Mehrbettzimmer verlaufen wird.